Britische Buchmacher werden gleich dreimal zur Kasse gebeten
Die Bekanntgabe des Britischen Haushalts für 2014 am 19.03.2014 führte zu einem starken Absturz der Aktien von William Hill und Ladbrokes.
Britische Buchmacher werden in der Tat zur Kasse gebeten. Die umstrittenen FOBTs, über die wir hier schon des Öfteren berichtet haben, sind Glücksspielautomaten mit festen Quoten, die auch als das „Crack Kokain der Glücksspiel-Automaten bezeichnet werden. Es haben bereits viele politische Debatten bezüglich dieser Automaten stattgefunden, und die Glücksspielindustrie erwartet schon seit längerem, dass die FOBTs noch strenger reguliert werden würden.
Jedoch waren die vollkommen geschockt, dass im neuen Haushalt die Steuerabgaben für FOBTs jetzt auf 25 % angestiegen sind. Seit dem 1. Februar letzten Jahres belief sich die Steuer für diese Automaten auf 20 % und hat die Industrie bereits £ 50 Millionen Pfund gekostet. Die britische Glücksspielindustrie geht davon aus, dass die neue höhere Steuer sie weitere £ 335 Millionen in den nächsten fünf Jahren kosten wird.
Die Vereinigung Britischer Buchmacher sagte in ihrer Stellungnahme:
„Die lizenzierte Buchmacher-Industrie ist der einzige Sektor in Großbritannien, der mehr Steuern bezahlt als er in Gewinnen erwirtschaftet.“
Die Organisation sagte darüber hinaus, dass die Haltung der Regierung es der Glücksspielindustrie auf Dauer unmöglich machen werde, die Pferde- und Hunde-Rennindustrie weiterhin zu unterstützen. Eine Quelle aus der Branche warf der Regierung sogar vor, die Glücksspielindustrie als „Spielball der Politik“ zu benutzen.
Der Kanzler gab darüber hinaus bekannt, dass in Zukunft auch Offshore-Buchmacher Abgaben für Pferdewetten zahlen müssen. Dies wird wiederum Unternehmen wie William Hill, Ladbrokes und Gala Coral hart treffen. Möglicherweise werden auch Online-Wetten auf Pferderennen dieser neuen Steuer unterliegen, die sich bisher lediglich auf Wetten bezog, die in Wettbüros in Großbritannien platziert wurden.
Darüber hinaus wird eine getrennte Online-Glücksspielsteuer von 15 % am 1. Dezember dieses Jahres in Kraft treten. Nach Bekanntgabe dieser neuen Steuern fielen die Aktien von William Hill um 7 % und die Aktien von Ladbrokes um ganze 12 %.
Während der neue Haushaltsplan die Buchmacher hart getroffen hat, ist die britische Bingoindustrie total begeistert: Ab 30. Juni dieses Jahres werden die steuerlichen Abgaben der Bingo Clubs halbiert und fallen von 20 % auf nur 10 %. Die Rank Group, die bereits 97 Mecca Bingo Clubs in Großbritannien besitzt, gab bekannt, dass sie drei weitere Bingo Clubs eröffnen werde.
„Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger Schub für die britischen Bingo Clubs, die den Gemeinden eine Reihe sozialer und wirtschaftlicher Vorteile bieten“, sagte Rank Group Chief Executive Ian Burke. „Da die Bingo Abgaben sich jetzt im Einklang mit anderen Bereichen der Spielunterhaltungs- Industrie befinden, hat die Regierung eine Grundlage für neue Investitionen und Innovationen geschaffen.“
Rank Aktien schossen daraufhin um 7 % in die Höhe.