Britische Buchmacher dürfen testweise zurück auf die Pferderennbahn
In Großbritannien dürfen Buchmacher ab heute wieder testweise auf die Pferderennbahn. Den Anfang der zweiwöchigen Testphase macht die Bahn im nordenglischen Beverly, gefolgt von Veranstaltungen in Fontwell und Kempton.
Allerdings finden die Rennen unter eingeschränkten Bedingungen statt. So ist nach Maßgabe der verantwortlichen Racecourse Association [Seite auf Englisch] lediglich eine begrenzte Anzahl von Wettanbietern zugelassen. Diese können sich durch ein internes Ranking-System für die Rennen qualifizieren.
Darüber hinaus bleiben auf der Strecke normale Zuschauer weiterhin ausgeschlossen. Stattdessen werden lediglich die Rennpferdbesitzer und andere mit dem Rennen in Verbindung stehende Personen anwesend sein und Wetten abschließen können.
Doch das sei für die Buchmacher kein Problem, so William Derby, Vorsitzender der Rennstrecke:
Wir haben uns sehr über die Neuigkeit gefreut. Wir sind der Meinung, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist und freuen uns darauf, die Protokolle für die auf der Bahn anwesenden Buchmacher zu entwickeln. Wir haben sie daran erinnert, dass die einzigen Personen auf der Rennstrecke Eigentümer sein werden, und sie wissen das zu schätzen.
Zum Protokoll gehöre, dass die Buchmacher spezielle Schutzausrüstung wie Gesichtsmasken tragen müssten, um die Infektionsgefahr zu minimieren.
Bargeldzahlung erlaubt
Gleichzeitig wurde die strittige Prozedur beim Handling der Zahlungsvorgänge im Sinne der Buchmacher geregelt. Obwohl die Veranstalter eine bargeldlose Bezahlung der Wetteinsätze empfehlen, ist den Buchmachern die Annahme von Bargeld erlaubt, solange die Hygienestandards gewahrt bleiben.
Wie Fontwell und Kempton gehört Beverly zu den kleineren Rennbahnen in England. Auf der Bahn im Nordosten des Landes werden seit 1767 Pferderennen organisiert. Inzwischen ist die Zahl der Veranstaltungen jedoch stark gesunken, was nicht zuletzt an dem renovierungsbedürftigen Zustand der Anlage liegen dürfte. Um diesen zu verbessern und weitere Rennen nach Beverly zu locken, sollen die Tribünen bis April kommenden Jahres für 4,8 Mio. GBP modernisiert werden.
Noch Ende Juli hatten die Buchmacher vor dem Glorious Goodwood-Pferdesport-Festival gegen die erschwerten Arbeitsbedingungen auf den Rennbahnen protestiert. Ursprünglich hatten die Veranstalter des traditionsreichen Events geplant, Zuschauer und Buchmacher bereits dort wieder an die Bahn zu lassen.
Bargeldtransfers wären den Wettanbietern jedoch untersagt gewesen. Außerdem hätten sie nicht ihre gewohnten Plätze einnehmen und sich lediglich an Stellen mit weniger Publikumsverkehr aufstellen durften. Der Konflikt erübrigte sich jedoch, nachdem die britische Regierung den öffentlichen Besuch der Rennen kurzfristig abgesagt hatte.