Donnerstag, 21. November 2024

Bremen: 14 Wettbüros bleiben weiterhin geschlossen

Wettbüro, rotes Kreuz 14 Wettbüros in Bremen bleiben geschlossen (Bild: Flickr/ Martin Fischer, Komposition: casinoonline)

In Bremen droht einer Reihe von Wettbüros die langfristige Schließung. Darauf deutet eine Erklärung des Senats der Stadt vom Dienstag hin. Darin bekräftigt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), dass 14 der Sportwetten-Anbieter auch künftig geschlossen bleiben müssten.

In der Pressemitteilung erklärt die Innenbehörde, dass die umfangreiche Überprüfung der von den terrestrischen Sportwetten-Anbietern in Bremen und Bremerhaven eingereichten Unterlagen weitgehend abgeschlossen sei. Bei der Kontrolle sei es laut Mäurer vor allem um die wirksame Verhinderung von Geldwäsche gegangen. Bis zum Abschluss der Überprüfung war ein Großteil der Wettbüros geschlossen worden.

Kein Hinweis auf Geldwäsche in Wettbüros

Der Verdacht auf Geldwäsche habe sich bei den Kontrollen durch das Ordnungsamt nicht bestätigt. Dies betreffe auch die 14 Wettbüros, die keine Erlaubnis zur Wiedereröffnung erhalten hätten.

Allerdings sei den Betroffenen die Genehmigung aufgrund anderer Gründe verweigert worden. So habe die Behörde bei einem Betreiber von acht Spielstätten aufgrund mehrerer früherer Strafverfahren wegen Waffen- und Drogendelikten dessen „Unzuverlässigkeit“ festgestellt. Die übrigen sechs Wettbüros hätten gegen die Regelung für Mindestabstände in Bremen verstoßen, weshalb sie dauerhaft geschlossen blieben.

Der Innensenator fasste ein positives Fazit:

Die sehr arbeitsintensive Überprüfung hat sich gelohnt. Zwar konnten bisher fast alle Betreiber die rechtmäßige Herkunft der Mittel darlegen. Die Tatsache aber, dass wir bei der Überprüfung dieser Branche auf zweifelhafte Personen, die in Verantwortung standen, gestoßen sind, sollte jedoch zu denken geben.

Aus diesem Grunde werde das Ordnungsamt weiterhin verstärkt kontrollieren. Der Politiker betonte zudem, dass die Betreiber die mehrwöchigen Schließungen hätten vermeiden können, wenn sie die geforderten Nachweise rechtzeitig eingereicht hätten. Dies sei jedoch trotz wiederholter Aufforderung nicht geschehen.

Bremer Spielerschützer schlagen Alarm

Unabhängig von den staatlichen Einschränkungen stehen Wettbüros derzeit auch im Fokus von Bremer Spielerschützern. So warnen die Fachstellen für Glücksspielsucht der Stadt vor dem hohen Suchtpotenzial von Sportwetten. Dabei stünden gerade die Online-Angebote der Buchmacher im Fokus.

Die Spielerschützer zitierten in diesem Zusammenhang die Sozialarbeiterin Gisela Koning-Hamers, die aus ihrem Arbeitsalltag berichtet:

Knapp jede fünfte hilfesuchende Person berichtet von Sportwetten im Internet als problemverursachende Glücksspielform, Tendenz steigend.

Die Fachstelle Glücksspielsucht der Ambulanten Suchthilfe Bremen nehme den Aktionstag Glücksspielsucht deshalb zum Anlass, um öffentlichkeitswirksam auf die problematische Entwicklung aufmerksam zu machen.

Aus diesem Grund laufe im FahrGast-TV der Bremer Verkehrsbetriebe vom 22. bis 29. September ein Spot, in dem ein kritischer Blick auf die Sportwetten-Werbung sowie die damit zusammenhängenden Suchtgefahren geworfen werde.

Zielgruppe seien gerade junge, sportbegeisterte Männer, für die Sportwetten einen besonders hohen Spielanreiz ausübten. Ihnen erscheine die Idee, mithilfe ihres Sport-Fachwissens zu gewinnen, äußerst attraktiv. Allerdings fänden die mit den Sportwetten einhergehenden Risiken und Suchtgefahren in der Werbung kaum Beachtung.