Mittwoch, 30. Oktober 2024

Britischer Glücksspiel-Verband warnt vor katastrophalen Folgen einer Ausgangssperre

Ausgangssperre

Der britische Glücksspiel-Verband Betting and Gaming Council (BGC) hat am Mittwoch in einer Pressemitteilung vor katastrophalen Auswirkungen einer möglichen Ausgangssperre auf die Casino-Branche gewarnt.

Die Meldung des BGC [Seite auf Englisch] folgte, nachdem die britische Regierung aufgrund steigender COVID-19-Infektionen eine mögliche Ausgangssperre ab 22 Uhr angekündigt hatte.

Demnach müssten Casinos, Bars, Pubs und andere Veranstaltungsorte vorzeitig ihre Geschäftstätigkeiten einstellen.

Dies solle insbesondere das als riskant eingestufte Ausgehverhalten junger Menschen im Rahmen halten. So könne unter Umständen ein zweiter Lockdown verhindert werden.

Ausgangssperre im Norden Englands verfügt

Die britische Regierung habe am heutigen Donnerstag eine Ausgangssperre ab 22 Uhr für den Nordosten Englands verhängt, berichteten die Tageszeitungen Mirror und Daily Mail. Den BürgerInnen sei es zudem untersagt, mit Personen, die nicht zu ihrem Haushalt gehörten, in Kontakt zu treten.

Die Beschränkungen sollen Berichten zufolge für Newcastle, Northumberland, North Tyneside, South Tyneside, Gateshead, die Grafschaft Durham und Sunderland gelten und voraussichtlich kurz nach Mitternacht in Kraft treten.

Auch für das benachbarte Schottland werde eine Ausgangssperre nicht ausgeschlossen, sagte die Erste Ministerin Schottlands Nicola Sturgeon am Mittwoch auf ihrer täglichen Pressekonferenz in Edinburgh.

Glücksspiel-Verband: Arbeitsplätze in Gefahr

Eine Ausgangssperre gefährde viele Arbeitsplätze, warnten der BGC-Vorsitzende Michael Dugher und Paul Wilcock, der CEO der Genting Casino Group, in einem Schreiben an Kultusminister Oliver Dowden.

So heißt es in dem Brief:

Die Einführung einer pauschalen Maßnahme wie Ausgangssperren würde sicherlich in sehr kurzer Zeit zu vielen tausend Entlassungen führen. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass dies den britischen landbasierten Casino-Sektor zerstören würde.

Nach 22 Uhr würden 50 bis 70 % der Umsätze in den Casinos generiert. Eine pauschale Ausgangssperre ab 22 Uhr sei somit katastrophal und zwinge die Casinos, wieder zu schließen – diesmal allerdings endgültig.

Dugher und Wilcock wiesen weiterhin darauf hin, dass der typische Casinobesucher im Schnitt 48 Jahre alt sei. Gäste eines Casinos gehörten somit nicht zur Zielgruppe, die mit der Verhängung einer Ausgangssperre eingeschränkt werden soll.

Gruppen junger Erwachsener versammelten sich auch nicht in Casinos, um zu trinken. Dies werde zudem von den Casino-Betreibern aktiv verhindert.

Darüber hinaus, so die Argumentation der Industrievertreter, schützten die Casinos Gäste und Mitarbeiter durch die Bereitstellung von erstklassigen Sicherheitsmaßnahmen. Hierzu gehörten Track & Trace-Systeme, Kapazitätsbeschränkungen und Plexiglas-Schirme.