Hürden auf dem deutschen Glücksspiel-Markt: bet-at-home meldet sinkende Erträge
Für das erste Halbjahr 2022 meldet bet-at-home sinkende Erträge aus Glücksspiel und Sportwetten. (Bild: Pixabay/Gerd Altmann)Der Glücksspiel-Betreiber bet-at-home.com hat seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 bekanntgegeben. Dabei bestätigte das Unternehmen den bereits im Juli vorangekündigten Brutto-Wett- und Gaming-Ertrag in Höhe von 26,7 Mio. EUR.
Wie bet-at-home in einer Pressemitteilung vom gestrigen Montag erklärt, liege der Ertrag 18,6 % unter dem Vorjahresvergleichswert. Im ersten Halbjahr des Jahres 2021 habe der Wett- und Gaming-Ertrag noch bei 32,8 Mio. EUR gelegen.
Regulatorische Hürden auf dem deutschen Glücksspiel-Markt
Wesentlicher Grund für den Abwärtstrend seien die regulatorischen Entwicklungen auf dem deutschen Kernmarkt. So erklärt der Konzern:
Zudem wirke sich das Verbot von Online-Glücksspielen wie Roulette und Blackjack und die Begrenzung der Online-Glücksspiel-Lizenzen negativ auf die Entwicklungen am deutschen Glücksspielmarkt aus.
Der Glücksspiel-Konzern bet-at-home, der in Deutschland, Österreich, Malta und Gibraltar über Gesellschaften verfügt, besitzt in Deutschland eine Lizenz für das Anbieten von Sportwetten. Das Unternehmen gehört jedoch nicht zu den lizenzierten Anbietern von virtuellen Automatenspielen. Auch im Bereich der Online-Casino-Spiele wird der Betreiber nicht in der Whitelist der Glücksspielbehörde geführt. Allerdings ist auch noch kein anderer lizenzierter Anbieter für Online-Casino-Spiele in der Liste genannt und auch die Zahl der konzessionierten Betreiber von Online-Spielautomaten ist bislang begrenzt.
Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) liege mit 1,1 Mio. EUR ebenfalls deutlich unter dem Vergleichswert aus dem Jahr 2021 (6,1 Mio. EUR). Für das kommende Geschäftsjahr rechne der Konzern mit einem Brutto-Wett- und Gaming-Ertrag zwischen 50 und 60 Mio. EUR. Der bereinigte Betriebsgewinn werde voraussichtlich zwischen -2 und -4,5 Mio. EUR liegen.
Die gesunkenen Geschäftszahlen dürften für Marktobachter nicht überraschend sein. Sie bestätigen einerseits die bereits Anfang des Monats veröffentlichten, vorab ungeprüften Geschäftszahlen. Andererseits folgt ihre Verkündung auf eine Reihe von Rückschlägen, die der Konzern in diesem Jahr bereits einstecken musste.
So verlor bet-at-home im Juli die Glücksspiellizenz in Großbritannien. Im selben Monat kündigte der Konzern Umstrukturierungen in Österreich an. Dabei sollte es zu einem Abbau von 45 Arbeitsplätzen am Standort Linz kommen. Abzuwarten bleibt hinsichtlich der Geschäftszahlen dementsprechend nicht nur, wie sich der deutsche Glücksspielmarkt entwickelt, sondern auch wie die Gesellschaften des Konzerns in den anderen Märkten performen.
Hinweis: Manche unserer Artikel enthalten Links zu kommerziellen Inhalten. Diese beeinflussen jedoch in keiner Weise die Meinung unserer Nachrichten-Redaktion. Unsere Nachrichten werden vollkommen unabhängig von kommerziellen Initiativen und von einem eigenständigen Redaktions-Team verfasst.