Bayerischer Fachkongress Glücksspielsucht wieder als Präsenzveranstaltung
Der Fachkongress Glücksspielsucht untersucht viele Themen (Bilder: LSG, Unsplash)Die vergangenen zweieinhalb Jahre waren von tiefgreifenden Veränderungen in den persönlichen Lebensumständen der Menschen geprägt. Wie sich die Corona-Pandemie auf das Glücksspiel-Verhalten von Spielern und die Spielsucht ausgewirkt hat, beleuchtet der 12. Bayerische Fachkongress Glücksspielsucht, der am kommenden Mittwoch in München durchgeführt wird.
Erstmals nach Jahren der Corona-bedingten Einschränkungen findet das Event wieder als physische Veranstaltung vor Ort statt. Entsprechend zufrieden äußerte sich Konrad Landgraf, Geschäftsführer des Organisators Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG):
Kommende Woche werde nach Auskunft der LSG die Frage behandelt, wie sich die Glücksspiel-Landschaft in den vergangenen zwei Jahren verändert habe. Dabei werde insbesondere betrachtet, welchen Belastungen Kinder aus Familien mit Glücksspiel-bezogenen Probleme ausgesetzt seien. Zudem werde untersucht, wie Gender-Aspekte in der Beratung und Behandlung von Spielsüchtigen zu berücksichtigen seien.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek lobte in einem Grußwort die Arbeit der Landesstelle Glücksspielsucht. Es sei wichtig, dass spielsüchtige Menschen und ihre Angehörigen bedarfsgerecht und ohne große Hürden Hilfe und Unterstützung erhielten. Die LSG leiste dabei „einen maßgeblichen und unverzichtbaren Beitrag.“
Vertiefende Workshops
Nach einer Reihe von Expertenvorträgen am Vormittag sollen in anschließenden Workshops von den Teilnehmern einzelne Themen vertieft werden. Einen Schwerpunkt bilden auch hier Lösungsansätze für die Arbeit mit Kindern aus Familien, in denen es zu problematischem Glücksspiel kommt.
Die Spielsucht der Eltern habe verschieden Auswirkungen auf die Heranwachsenden, so die LSG. Diese äußerten sich durch schulische oder soziale Probleme und seien Anlass für therapeutische Hilfestellung durch Spezialisten. In dem Workshop gehe es um das Aufzeigen von Wegen, mit denen den jugendlichen Betroffenen geholfen werden könne.
Ein weiterer Workshop befasst sich mit dem Gaming und der zunehmenden Kritik an der Zunahme von Glücksspiel-ähnlichen Elementen in den Videospielen. Im Mittelpunkt stehen dabei umstrittene Angebote wie Lootboxen, die nach Meinung von Kritikern die Grenzen zwischen Gaming und Glücksspiel zunehmend verwischen.
Des Weiteren soll es in weiteren Arbeitsgruppen um die Selbstfürsorge im digitalen Beratungsalltag und die Rolle der Geschlechterzugehörigkeit von Therapeut und Patient bei der Behandlung von pathologischem Glücksspiel gehen. Zudem werden in einem weiteren Workshop die physiologischen Faktoren der Spielsucht näher unter die Lupe nehmen.
Insgesamt bietet sich den Teilnehmern des 12. Bayerischen Fachkongresses Glücksspielsucht somit ein vielfältiges Programm, das unterschiedliche Themenbereiche des Glücksspiels beleuchten wird.