Mittwoch, 30. Oktober 2024

Australiens Finanzaufsicht AUSTRAC warnt vor kriminellen Junkets

Dollar Geldscheine

Die australische Finanzaufsicht AUSTRAC hat Glücksspielanbieter vor der Zusammenarbeit mit Junkets gewarnt. Am Freitag erklärte sie, dass die Organisatoren von VIP-Reisen für finanzkräftige Casino-Spieler aus dem Ausland zusehends von Kriminellen unterwandert würden.

Geldwäsche als größtes Problem identifiziert

Die größte Gefahr bestehe nach Aussage von AUSTRAC-Chefin Nicole Rose in der weit verbreiteten Geldwäsche. So würden mithilfe der Junkets hohe Summen aus illegalen Geschäften wie Drogen- und Menschenhandel, Prostitution, Finanzbetrug und Erpressung gewaschen und wieder in den legalen Geldkreislauf geleitet.

Die Untersuchung habe gezeigt, dass Junkets besonders anfällig für dieses Vergehen seien, da in ihren Strukturen immer mehr Akteure mit kriminellem Hintergrund mitmischten. Gleichzeitig betonte Rose, dass ihre Warnung nicht sämtliche Junkets betreffe:

Nicht alle Junket-Tour-Anbieter sind gleich, und das mit jedem Unternehmen verbundene Risiko hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich, aber nicht beschränkt, auf den Sitz von Junket-Tour-Betreibern und -Spielern und die Wirksamkeit der von Casinos angewendeten Systeme zur Risikominderung.

Keine Anhaltspunkte für Terror-Finanzierung

Der zuvor geäußerte Verdacht auf eine zumindest indirekte Finanzierung des internationalen Terrorismus habe sich im Zuge der Untersuchung nicht erhärten lassen. Die Ermittler der Behörde hätten keine stichhaltigen Belege für derartige Vergehen gefunden.

Allerdings schränkte die AUSTRAC ein, dass das Risiko aufgrund der branchenüblichen verschlungenen Finanzwege nicht gänzlich ausgeschlossen werden könne. Deshalb sei in diesem Punkt eine weitere Prüfung notwendig.

Die AUSTRAC deckte zudem auf, dass sie bei ihrer Untersuchung nicht nur auf kriminelle, sondern auch auf weitere besorgniserregende Aktivitäten gestoßen sei. So sehe sie die Gefahr, dass die VIP-Anbieter von ausländischen Staaten infiltriert würden, um auf australischem Boden ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

Als Beispiel nannte die Behörde Bargeldeinlagen ausländischer Spieler in Casinos, die für Spenden an politische Parteien umgeleitet werden könnten. Das sei an und für sich zwar nicht illegal, stelle jedoch eine ungewollte Einmischung in australische Angelegenheiten dar.

Die AUSTRAC schloss ihren Bericht mit dem Hinweis, dass sie Junkets als mittelschwere Bedrohung für die nationale Sicherheit des Landes einschätze. Nicht nur Casino-Betreiber, sondern auch staatliche Stellen müssten deshalb Vorsicht walten lassen. Sie sollten die Erkenntnisse des Berichtes nutzen, um ihre Sicherheitsvorkehrungen entsprechend zu verstärken.