Proteste in Atlantic City: Casino-Betreiber sollen Krankenversicherung der Mitarbeiter übernehmen
Rund 500 Casino-Mitarbeiter haben sich am vergangenen Freitag in Atlantic City im US-Bundesstaat New Jersey zu Protesten versammelt. Sie fordern von den Betreibern der neun Casinos der Stadt, ihre Krankenversicherungskosten während des Lockdowns zu decken.
Bis Ende Juni werden die Kranken- und Vorsorgekosten der in der Gewerkschaft Unite Here Local 54 organisierten Casino-Mitarbeiter von der Gewerkschaftskasse übernommen. Schon im Juli jedoch könnten die derzeit Zwangsbeurlaubten, unter ihnen Barkeeper, Köche, Türsteher und Reinigungskräfte, bereits ohne Krankenversicherung dastehen.
Ihre Krankenversicherung ist an die Wiederaufnahme ihrer Arbeit gekoppelt. Bisher gebe es nach Angaben lokaler Medien jedoch keine Information darüber, wann sie mit einer Wiedereröffnung der Casinos rechnen dürfen.
Aufgrund der Corona-Pandemie sind alle Casinos in Atlantic City seit dem 16. März geschlossen. Obwohl Gouverneur Phil Murphy Medienmeldungen zufolge erwarte, dass die Casinos am 4. Juli wiedereröffnet werden könnten, gelte dies als ungewiss. Negativ könnten sich auch die zunehmenden Corona-Fälle im US-Bundesstaat Arizona auswirken, die zur erneuten Schließung von drei Casinos [Seite auf Englisch] geführt haben.
MGM Resorts und Caesars Entertainment sind besonders gefordert
Die Mittel der Gewerkschaft, die die Krankenversicherungskosten bis Ende Juni übernommen habe, seien begrenzt. Daher bestehe neben den Casino-Mitarbeitern auch sie darauf, dass die Casino-Betreiber die Versicherungsausgaben ihrer Mitarbeiter übernehmen.
Donna DeCaprio, Schatzmeisterin von Unite Here Local 54, erklärte, dass sich die Proteste vor allem auf die Casino-Betreiber MGM Resorts International und Caesars Entertainment konzentrierten. Diese betreiben die beiden größten Casinos der Stadt, das Borgata und das Harrah’s.
DeCaprio sagte:
Diese beiden Unternehmen sind die Branchenführer und sie müssen Verantwortung übernehmen und in Führung gehen.
Derzeit befänden sich die Gewerkschaftsführer daher in Gesprächen mit den Glücksspielunternehmen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Zu dieser könnte auch eine derzeit in New Jersey geplante Steuervergünstigung beitragen.
So sollen die Casinos angesichts der Coronakrise von einigen Abgaben und ihren Lizenzgebühren befreit werden. Zudem sei im Gespräch, Bundesgelder in Höhe von 100 Mio. US-Dollar aus dem „Coronavirus Aid, Relief and Economic Security (CARES)“ Fonds zu nutzen und damit Casino-Unternehmer zu unterstützen.
Diese Mittel könnten den Casino-Mitarbeitern in Form von Krankenkassenzahlungen zugutekommen. Dafür bedarf es allerdings noch der Genehmigung der geplanten Vergünstigungen.