Alzheimer Society erntet Kritik wegen Partnerschaft mit Buchmacher William Hill
Die britische Wohltätigkeitsorganisation Alzheimer Society, die an Demenz erkrankte Menschen unterstützt, erntete heftige Kritik wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem Glücksspiel- und Sportwetten-Unternehmen William Hill.
Wie The Times am Sonntag berichtete, hätten Kritiker insbesondere an der Aussage Anstoß genommen, die Wettbüros zu „sicheren Häfen“ für Demenzerkrankte machen zu wollen.
William Hill gab im vergangenen Frühjahr bekannt, dass das Unternehmen es sich zum Ziel gesetzt habe, über die William Hill Foundation [Seite auf Englisch] für die Alzheimer-Gesellschaft im Rahmen der dreijährigen Partnerschaft 2 Millionen GBP zu sammeln.
Der britische Buchmacher erklärte weiterhin seine Entschlossenheit, das führende britische Glücksspielunternehmen zu werden, das sich für Demenzkranke einsetzt. Die Kooperation soll weiterhin inkludieren, dass die Alzheimer Society den Mitarbeitern der William Hill Wettbüros Schulungen zur Unterstützung demenzkranker Spieler anbietet.
Auf diese Weise sollte den Menschen ermöglicht werden, ihre gewohnten Aktivitäten auch weiterhin ausüben zu können. Dazu gehöre auch der Besuch eines Wettbüros. Wichtig hierbei sei die Minimierung des Risikos.
Profitiert William Hill von schutzbedürftigen Menschen?
Die Partnerschaft wurde im vergangenen Jahr im Rahmen der Demenz-Aktionswoche von Alzheimer Society angekündigt, die Unternehmen in Großbritannien dazu ermutigen sollte, Menschen mit Demenz verstärkt in die Gesellschaft mit einzubeziehen.
Die Kooperation mit William Hill stieß jedoch nicht nur auf Wohlwollen, sondern war der Auslöser kontroverser Diskussionen.
Henrietta Bowden-Jones, Direktorin der National Problem Gambling Clinic des NHS, kommentierte:
„Die Vorstellung, dass eine Person, die daran leidet, dazu ermutigt werden sollte, verantwortungsbewusst zu spielen, ist grotesk und aus der Perspektive hinsichtlich der Sicherheit sehr besorgniserregend. Diese Patienten sind sehr gefährdet und müssen vor Aktivitäten geschützt werden, die sie finanziell ausnutzen.“
Die Abgeordnete, die die Kampagne gegen Glücksspielunternehmen geleitet hat, Carolyn Harris, äußerte ähnliche Bedenken. Sie wies zwar darauf hin, dass sie kein Problem in der Spendenaktion von William Hill sehe, doch die Vorstellung, Wettbüros seien geeignete Orte für Demenzkranke, sei schrecklich.
Als Reaktion auf die jüngste Kritik bezüglich der Zusammenarbeit mit William Hill sagte Alzheimer Society, dass es für Menschen, die mit der Krankheit leben, wichtig sei, das Recht zu haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und die Dinge zu tun, die sie immer genossen hätten, einschließlich das Eingehen angemessener Risiken.