Mittwoch, 30. Oktober 2024

National Lottery: Allwyn auf der Zielgeraden zur Lotto-Lizenz

Logo National Lottery In Großbritannien wird um die Lotto-Lizenz gerungen (Bild: Shutterstock)

Im Streit um die Vergabe der Lizenz für den nächsten Betreiber der britischen National Lottery von Großbritannien ist Bewegung gekommen. Nachdem ein Gericht den Lizenzierungsstopp aufgehoben hat, fährt die Glücksspielbehörde UKGC das Verfahren zur Vergabe der Lotto-Lizenz an den Glücksspiel-Anbieter Allwyn nun fort. Das gab die Behörde am Mittwoch in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.

Mit dem Beschluss hebt das Oberste Gericht eine eigene Entscheidung nach Prüfung auf. Es hatte den vorläufigen Stopp der Lizenzvergabe verfügt, nachdem der unterlegene bisherige Inhaber Camelot Anfang Mai Klage dagegen eingereicht hatte.

Der zukünftige Lotterie-Betreiber Allwyn zeigte sich in einem ersten Statement erfreut:

Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die National Lottery; sie ermöglicht es der Glücksspielkommission, Allwyn die vierte Lizenz für die National Lottery zu erteilen.

Richterin Finola O’Farrell habe in ihrer Begründung deutlich gemacht, dass das öffentliche Interesse und insbesondere die von Allwyn prognostizierten Abgaben für gute Zwecke entscheidenden Einfluss auf ihre Entscheidung gehabt hätten.

Das Gericht habe nun den Weg frei gemacht für den geplanten Übergang der Lotto-Lizenz an den tschechischen Glücksspiel-Konzern im Februar kommenden Jahres. Damit einhergehen würden ein größeres Spielangebot, modernere Technologien und ein besserer Spielerschutz.

Vorkehrungen der UKGC

Die UKGC erklärte derweil, die Lizenzierung nun wie geplant fortzuführen. Dabei genieße ein reibungsloser Übergang des Spielbetriebs zum neuen Betreiber höchste Priorität.

Gleichzeitig kündigte die Glücksspielbehörde Vorkehrungen zur Abwehr möglicher weiterer Klagen an. Die UKGC zeigte sich überzeugt, dass das Vergabeverfahren fair und in Übereinstimmung mit allen gesetzlichen Vorschriften abgelaufen sei.

Ob dies tatsächlich der Fall ist, dürften Gerichte zu klären haben. In einer ersten Stellungnahme bedauerte Camelot die Entscheidung. Das weitere Vorgehen werde nun geprüft. Ein Camelot-Sprecher erklärte gegenüber Medien:

Wir werden uns einige Zeit nehmen, um über unsere nächsten Schritte nachzudenken und sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir eine sehr gute Rechtsgrundlage haben.

In der Zwischenzeit wolle Camelot alles dafür tun, um die Abgaben für gute Zwecke zu maximieren und die in den beiden letzten zwei Jahren erzielten Rekordsummen weiter auszubauen.

Somit bleibt fraglich, ob Camelot kampflos das Feld räumen wird. Die von Konkurrent Allwyn geäußerte Zuversicht über die gemeinsame Arbeit an einer geschmeidigen Übergabe dürfte Camelot jedenfalls nicht teilen.