Abnahme von Glücksspiel-Werbung auf Streaming-Seiten
Europas Glücksspiel-Unternehmen nutzen noch immer 25 % der Werbefläche auf illegalen Streaming-Portalen (Bild: Piqsels/CC0)Das Glücksspiel-Werbevolumen auf Online-Streaming-Portalen hat im Jahr 2021 stark abgenommen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Der europäische Glücksspiel-Verband EGBA begrüße diese Entwicklung, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Pressestatement [Seite auf Englisch].
Insgesamt hätten Glücksspielanbieter 55 % weniger Werbung auf Webseiten geschaltet, die geistige Eigentumsrechte verletzten. Gleichzeitig sei das branchenübergreifende Werbevolumen auf den Portalen mit illegalen Inhalten dieser Art um 26 % angestiegen.
Stärkere Werbe-Abnahme bei etablierten Glücksspiel-Firmen
Die Abnahme des Glücksspiel-Werbeaufkommens um 55 % beziehe sich auf die „Top Werbenden“. Dabei handle es sich um etablierte Glücksspiel-Unternehmen mit gutem Ruf, die in Online-Suchmaschinen als erstes angezeigt würden. Dazu zählten auch die Mitglieder der EGBA. Deren Anteil an den Werbeflächen auf Streaming-Portalen sei von Q1 bis Q4 2021 von 18 % auf 8 % gefallen.
Inklusive aller weiteren Glücksspiel-Betreiber habe das Glücksspiel-Werbevolumen im selben Zeitraum lediglich von 28 % auf 25 % und damit um insgesamt 10,7 % abgenommen. Ein Großteil der Glücksspiel-Werbung im Zusammenhang mit Streaming-Plattformen werde auf deren Webseiten platziert. In mobilen Streaming-Apps bedeckten Glücksspiel-Anbieter lediglich 1 % der Werbefläche.
Die Glücksspiel-Werbung von lizenzierten und als seriös angesehenen Unternehmen auf Webseiten mit illegalem Streaming-Content sei dabei besonders problematisch. Die EGBA erklärt:
EGBA fordert verantwortungsvolle Werbe-Platzierung
Wie die EGBA erklärt, sei die Abnahme der Glücksspiel-Werbung auf den illegalen Streaming-Portalen ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung. Da die Glücksspiel-Branche aber immerhin noch ein Viertel der Werbefläche belege, liege eindeutig noch Verbesserungsbedarf vor. EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer kommentiert:
In den vergangenen Jahren habe die EGBA zum Thema auch eng mit der EU-Kommission sowie verschiedenen branchenübergreifenden Stakeholdern zusammengearbeitet. Der Verband habe dabei auch eine offizielle Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) mit der EU-Kommission unterzeichnet.
Damit habe sich die EGBA verpflichtet, sich dafür einzusetzen, dass die vom Verband vertretenen Glücksspiel-Konzerne ihre Werbung auf gegen die Eigentumsrechte verstoßenden Portale einstellen. Der Verband appelliere daher an seine Mitglieder, das MoU bei der Wahl ihrer Werbepartner zu berücksichtigen.