Erneute Spielhallen-Überfälle in Deutschland: Polizei fahndet nach Tätern
Am Montagabend haben noch unbekannte Täter in zwei deutschen Städten Überfälle auf Spielhallen begangen. Sowohl im nordrhein-westfälischen Elsdorf als auch im niedersächsischen Osterode konnten die Männer mit Bargeldsummen nicht spezifizierter Höhe entkommen, berichten Polizei und Lokalmedien.
Angestellte mit Schusswaffe bedroht
In ihrer gestrigen Pressemitteilung hat die Polizei des Rhein-Erft-Kreises zur Mithilfe der Bevölkerung aufgerufen. Gesucht werde ein 170 bis 180 Zentimeter großer Mann, der mit einer Pistole bewaffnet ein Spielcasino in Elsdorf aufgesucht und die 25-jährige Angestellte bedroht haben soll.
Er habe von ihr die Herausgabe der Bargeldbestände gefordert und sei anschließend durch den Haupteingang mit der Beute verschwunden. Während seiner Flucht über den Parkplatz hätten drei Zeugen ihn gesehen. Diese hätten ihn als sportlich mit breiten Schultern beschrieben.
Er habe einen schwarzen Kapuzenpullover und eine FFP2-Maske getragen, die sein Gesicht verborgen habe. Die Polizei hoffe auf weitere Hinweise und mögliche Zeugen, um den Flüchtigen ausfindig machen zu können.
Obwohl Überfälle auf Spielhallen aufgrund verschärfter Sicherheitsmaßnahmen mittlerweile wenig lukrativ scheinen, kommt es immer wieder zu Vorfällen in deutschen Spielstätten. Die Beute ist in der Regel eher gering, da die Betreiber der Spielhallen verschiedene Präventionsmaßnahmen anwenden.
Tresore sind beispielsweise mit Zeitschaltern versehen, sodass auch Angestellte mit Autorisierung diese nicht sofort öffnen können. Da Täter es in der Regel eilig haben, verschwinden sie oft lieber ohne die erhoffte Beute. Darüber hinaus werden Bargeldbestände allgemein niedrig gehalten und regelmäßig zur Bank gebracht.
Im April dieses Jahres hatte die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) zudem einen Leitfaden mit weiteren Sicherheitsvorkehrungen herausgegeben, an die sich die Betreiber zur Überfalls-Prävention halten sollten.
Ebenfalls am Montagabend habe ein unbekannter Täter der Angestellten einer Spielhalle in Osterode in Harz aufgelauert. Als diese gegen 20:30 Uhr mit den Bargeldeinnahmen das Geschäft verlassen habe, habe er sie überfallen und mit der Beute flüchten können.
Die Mitarbeiterin sei während des Überfalls leicht verletzt worden. Den Täter habe sie als 160 bis 170 Zentimeter groß und schlank beschrieben. Die Polizei habe sofort eine Fahndung eingeleitet, aber noch keine Ergebnisse erzielt. Die Polizei suche weiterhin nach möglichen Zeugen.
Abschreckende Haftstrafe für Wiederholungstäter
Mehr Glück bei der Aufklärung einer Überfallserie hatten hingegen die Polizeibehörden im nordrhein-westfälischen Bottrop. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am Dienstag berichtet hat, habe sich ein 22-jähriger Mit- und Wiederholungstäter vor Gericht verantworten müssen.
Der junge Mann soll einem Bekannten bei einer Serie von sieben Überfällen auf Spielhallen und Tankstellen in Bottrop, Oberhausen und Essen geholfen haben. Sein Anteil an der insgesamt „eher kleinen“ Beute habe lediglich 800 Euro betragen. Bis zum Schluss soll der bereits zuvor inhaftierte Angeklagte daher seine Mittäterschaft abgestritten haben.
Ich habe drei Jahre hinter Gittern gesessen, aber ich habe daraus gelernt. Warum soll ich meine Freiheit riskieren – für so wenig Geld. So etwas würde ich nie tun.
Richter Martin Hahnemann habe jedoch keine Gnade walten lassen und den Angeklagten zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt. Damit müsse der Mittäter nur ein Jahr weniger einsitzen als der kürzlich zu sieben Jahren Haft verurteilte Haupttäter der Überfallserie.
Der 22-Jährige sei bei der Urteilsverkündung „in sich zusammengesackt“, da er mit einer derart harten Strafe nicht gerechnet habe. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig. Ob der Angeklagte gegen dieses Einspruch erheben wird, bleibt offen.