Britischer Bingo-Betreiber Tombola bietet bald legales Online-Glücksspiel in den Niederlanden an
Ab dem 1. Oktober dürfen Online-Glücksspiel-Betreiber in den Niederlanden erstmals legal operieren. Anbieter aus dem Ausland bereiten sich seit langem auf den niederländischen Markteintritt vor. Tombola, der größte Online-Bingo-Betreiber Großbritanniens, ist einer der ersten Lizenznehmer und neuestes Mitglied des niederländischen Online-Glücksspiel-Verbandes NOGA.
Kommt Tombola mit den besten Voraussetzungen?
Wie der Verband am Mittwoch bekannt gegeben hat [Seite auf Niederländisch], habe Tombola die hohen Anforderungen an die Mitgliedschaft erfüllt und sei daher einstimmig aufgenommen werden. Um Mitglied zu werden, müssten Anbieter vorweisen, sich erfolgreich um eine niederländische Online-Glücksspiel-Lizenz beworben zu haben und ihre Sorgfaltspflichten als Anbieter gewissenhaft zu erfüllen.
Peter-Paul de Goeij, Geschäftsführer der NOGA, erklärt:
Die NOGA ist besonders stolz auf den Beitritt ihres jüngsten Mitglieds Tombola. […] Tombola genießt einen guten Ruf und ist bei Konsumenten eine beliebte Marke. Wir sind uns sicher, dass wir uns gegenseitig stärken und alle von der Zusammenarbeit profitieren werden.
Tombola habe sich des Weiteren immer darum bemüht, ausschließlich auf legalen Märkten zu arbeiten, heißt es weiter. Derzeit verfügt das Unternehmen über Lizenzen in Großbritannien, Spanien, Italien und Schweden.
Niederländischer Markt attraktiv für internationale Anbieter
Tombola ist nicht das erste britische Mitglied des recht jungen niederländischen Branchenverbandes. Nachdem 2019 erste Details über den künftigen Online-Glücksspiel-Markt bekannt wurden, zeigten viele internationale und insbesondere britische Glücksspiel-Konzerne großes Interesse am niederländischen Markt.
Im Laufe des letzten Jahres schlossen sich daher auch immer mehr Glücksspiel-Betreiber aus dem Ausland dem niederländischen Online-Glücksspiel-Verband an. Auf der Mitgliederliste der NOGA stehen bislang die internationalen Größen Entain, Flutter Entertainment, Bet365, Betway, Kindred, Betsson und LeoVegas.
Gemäß dem am 1. April 2021 in Kraft getretenen niederländischen Online-Glücksspiel-Gesetz (Wet Kansspelen op Afstand) dürfen Lizenzen für das Online-Glücksspiel ausschließlich an Anbieter ausgestellt werden, die keinerlei „Glücksspiel-Vorstrafen“ in den Niederlanden aufweisen.
Demgemäß können Online-Anbieter, die in der Vergangenheit nachweislich illegal Kunden aus den Niederlanden bedient haben, auch in Zukunft keine Lizenz erhalten.
Für den neu-regulierten deutschen Online-Glücksspiel-Markt gibt es keine Regelung dieser Art.
Die Unternehmen, die bereits auf vielen regulierten Online-Glücksspiel-Märkten in Europa präsent sind, können ab dem 1. Oktober erstmals Kunden aus den Niederlanden begrüßen. Anders als auf dem deutschen Markt sind die Glücksspiel-Betreiber dabei kaum mit Restriktionen konfrontiert.
So dürfen in den Niederlanden ab nächsten Monat grundsätzlich alle Formen von Glücksspiel und Sportwetten angeboten werden. Auch in Bezug auf Einsatzlimits bietet der niederländische Markt mehr Spielraum als der deutsche, da diese individuell von jedem Spieler selbst festgelegt werden müssen.
Einige internationale Glücksspiel-Konzerne bezeichnen den deutschen Glücksspiel-Markt daher als wenig attraktiv. In seinem letzten Geschäftsbericht erklärte beispielsweise Flutter Entertainment, dass die eigenen Geschäfte auf den internationalen Märkten boomten und allein Deutschland eine merkliche Ausnahme darstelle.