Freitag, 22. November 2024

Stiftung von Glücksspiel­konzern Entain und TU Berlin fördern Diversität

TU Berlin Gebäude

Die Entain Foundation startet gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin und dem in der Hauptstadt ansässigen Nexus Institut eine Kooperation zur Förderung der Diversität. Die gemeinnützige Stiftung des britischen Glücksspielkonzerns Entain und ihre beiden deutschen Partner gaben am Dienstag das gemeinsame Projekt zur Umsetzung eines internationalen Fortbildungsangebots für Führungskräfte aus Forschung und Entwicklung (F&E) bekannt.

Kern der Initiative sei die verstärkte Berücksichtigung von Gender-Perspektiven in Innovations- und Forschungsprozessen. Das Projekt orientiere sich dabei an dem Konzept der Gendered Innovations [Seite auf Englisch], welches von der renommierten Stanford-Professorin Londa Schiebinger entwickelt worden sei.

Weg von der männlichen Perspektive in F&E

Das Programm habe sich die Gleichstellung der Geschlechter im F&E-Bereich zum Ziel gesetzt. So habe eine unzureichende Berücksichtigung des Gender-Gedankens in F&E-Prozessen in der Vergangenheit oftmals zur Dominanz der männlichen Perspektive geführt. Demgegenüber seien frauenspezifische Bedürfnisse vielfach zu kurz gekommen, was zu einer mangelhaften Nutzererfahrung für weibliche Verbraucher geführt habe.

Franziska van Almsick, Botschafterin der Entain Foundation, erklärte zu dem Projekt:

Manche im Markt existierende Produkte oder Angebote sind aus einer männlichen Perspektive konzipiert und können sich bei der Nutzung negativ für Frauen auswirken. So kann es beispielsweise vorkommen, dass Gesichtserkennungstechnologien, die entsprechend einseitig mit Datensätzen trainiert wurden, Frauen schlechter erkennen als Männer.

Sie freue sich darüber, dass sich die Stiftung dem wichtigen Thema zur Förderung von Vielfalt im Technologieumfeld widme. Um diese Arbeit zu unterstützen, finanziere die Entain-Stiftung nun ein Fortbildungsprogramm für Führungskräfte im F&E-Bereich.

Das von der TU Berlin und dem Nexus Institut entwickelte Kurzzeit-Programm richte sich an Innovationsmanager, Gründer sowie Angehörige von F&E-Abteilungen in Unternehmen, Hochschulen und Forschungsorganisationen beiderlei Geschlechts.

Die 2019 gegründete Entain Foundation hat sich die globale Förderung von Initiativen zur Wohlfahrtsverbesserung zum Ziel gesetzt. Sie unterstützt dabei Organisationen in Bereichen wie Bildung, Sport, Gleichstellung, karitativer Arbeit und Spielerschutz.

Das Programm bestehe aus sieben Lernblöcken. Während sich die ersten vier der in englischer Sprache abgehaltenen Module auf die theoretische Wissensvermittlung konzentrierten, stehe im zweiten Teil die praktische Umsetzung im Vordergrund.

Die Teilnehmer sollten dabei lernen, auf Basis ihres erworbenen Wissens gendergerechte Projektideen für ihre Unternehmen bzw. Organisationen zu entwickeln. Anschließend würden diese von den Kursteilnehmern und -leitern analysiert und diskutiert. Auf diese Weise könnten diese Ideen künftig vermehrt Einzug in F&E-Abteilungen halten.