Samstag, 23. November 2024

Schweden verhängt 3 Mio. Euro Geldstrafe gegen Mr Green

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Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen hat den Online-Casino-Betreiber Mr Green Limited verwarnt und mit einer Geldstrafe in Höhe von 30 Mio. SEK (2,93 Mio. Euro) belegt. Das Unternehmen weise schwerwiegende Mängel im Hinblick auf Maßnahmen gegen Spielsucht und Geldwäsche auf. Dies gab Spelinspektionen am Mittwoch in einer Pressemitteilung [Seite auf Schwedisch] bekannt.

Spelinspektionen leitete Untersuchungen gegen Mr Green ein, nachdem der Betreiber mehrere Kunden bei der Finanzbehörde gemeldet hatte. Laut Spelinspektionen deute dies darauf hin, dass Mr Green Geldwäscheverdacht im Zusammenhang mit einigen seiner Kundenkonten gehabt habe. Die Glücksspielbehörde habe daraufhin 15 Accounts untersucht.

Das schwedische Geldwäschegesetz stellt hohe Anforderungen an Glücksspielunternehmen, um zu verhindern, dass ihre Angebote zur Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung missbraucht werden. Glücksspielunternehmen müssen unter anderem ihre Kunden identifizieren und genügend Informationen in Erfahrung bringen, um mögliche Risiken einschätzen zu können.

Mr Green kommt seiner Sorgfaltspflicht nicht ausreichend nach

Im Rahmen seiner Ermittlungen habe Spelinspektionen festgestellt, dass Mr Green in mehreren Fällen seine Kunden nicht hinreichend kontrolliert habe. So hätten einige Spieler Einzahlungen getätigt, die ihre Einkünfte weit überstiegen hätten. Dies berge das Risiko der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung.

In einem Fall habe ein Kunde insgesamt 39,3 Mio. SEK (3,8 Mio. Euro) eingezahlt und 3,2 Mio. SEK (312.950 Euro) verloren. Es sei ermittelt worden, dass das Einkommen des Kunden die Verluste nicht abgedeckt habe.

Nachdem der Kunde aufgehört habe, bei Mr Green zu spielen, habe es der Betreiber versäumt, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Geldwäsche-Aktivitäten zu untersuchen.

Weitere fünf Kunden seien im Hinblick auf Maßnahmen für verantwortungsvolles Glücksspiel auditiert worden. So habe Mr Green besagte Kunden telefonisch oder per E-Mail kontaktiert, um sie zum Spielen zu motivieren.

Ein Kunde soll auf der Glücksspiel-Plattform über mehrere Jahre hinweg mehr als sein angegebenes zu versteuerndes Einkommen verloren haben. Laut Spelinspektionen habe der Spieler Anzeichen eines möglichen Glücksspielproblems aufgewiesen.

Einige Spieler hätten innerhalb eines Jahres mehr als das Dreifache ihres Jahreseinkommens verloren. Ein Kunde soll sogar das Sechsfache seiner Einkünfte verspielt haben.

Maßnahmen nicht ausreichend

Mr Green soll im Jahr 2020 mehrere Konten im Zusammenhang mit verantwortungsbewussten Glücksspielmaßnahmen geschlossen haben. Spelinspektionen entschied jedoch, dass der Betreiber die Kunden nicht ausreichend überprüft habe, um sicherzustellen, dass sie mit eigenem Geld spielten und dies verantwortungsbewusst täten.

Mr Green bezieht Stellung

In seinem Statement erklärte Mr Green, dass einige Kunden, bei denen der Verdacht auf Geldwäsche bestanden habe, nicht identifiziert worden seien. Grund dafür seien technische Probleme bei der Einführung eines neuen Erkennungssystems.

Der Betreiber erklärte, dass nun ein besseres Fallmanagementsystem implementiert worden sei. Die Anzahl der Kunden, bei denen eine Profilerstellung notwendig gewesen sei, sei stark angestiegen, was eine Verzögerung bei der Bearbeitung zur Folge gehabt habe.

Im Hinblick auf seine Maßnahmen für verantwortungsvolles Glücksspiel erklärte Mr Green, dass von nun an die Konten jener Kunden, die auf Versuche der Kontaktaufnahme nicht reagierten, sofort geschlossen würden.