Elfjähriger US-Junge überlistet Computer-Lotterie und kauft begehrte Grafikkarte
Die weltweite Knappheit an Computer-Chips macht auch vor der Gaming-Branche nicht Halt. Um Kunden zu versorgen, werden die knappen Produkte inzwischen sogar verlost. Ein Elfjähriger aus den USA überlistete eine solche Lotterie und sicherte sich auf diese Weise die begehrte Hardware.
Um Spieler trotz der Lieferengpässe mit Grafikkarten zu versorgen, hatte sich die US-amerikanische Online-Plattform Newegg dazu entschlossen, die Hardware in einer eigens eingerichteten Lotterie an die Kunden zu bringen.
Vielerorts sind Spielekonsolen derzeit ausverkauft und die benötigte Gaming-Hardware ist nicht lieferbar. So auch die im vergangenen Herbst auf den Markt gebrachten Grafikkarten der RTX 30-Serie des Herstellers Nvidia. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die von Online-Wiederverkäufern geforderten Preise auf bis zu 2.500 Euro in die Höhe geschossen.
Wer in den Besitz der RTX 3090-Grafikkarte kommen wollte, konnte sich für die „Newegg Shuffle“ genannte Verlosung registrieren und auf Losglück hoffen. Der elfjährige Ricardo Santana aus Florida fand Newegg zufolge mit Unterstützung seines Vaters jedoch einen Weg, die Lotterie auszutricksen.
Bestellung trotz Nichtverfügbarkeit
Anstatt sich bei dem Shuffle anzumelden, stellte der findige Junge mithilfe der Newegg-Funktion „Build your PC“ einfach einen neuen Computer aus Einzelteilen zusammen. Über dieses Tool konnte er auch die eigentlich nicht verfügbare Nvidia-Karte in den Rechner integrieren.
Nachdem der PC fertiggestellt war, gelang es ihm, mit Ausnahme der RTX 3090 wieder sämtliche Artikel aus dem Warenkorb zu entfernen. Statt eines ganzen Computers erwarb er auf diese Weise lediglich die Grafikkarte. So umging Santana geschickt die Verlosung und kam nicht aufgrund des Zufalls, sondern wegen seiner Kreativität an die begehrte Ware.
Dem Magazin PCMag zufolge klärte der Junge:
Ich habe darüber nachgedacht, mehr zu kaufen, aber ich möchte es nicht missbrauchen und möchte anderen Leuten die Möglichkeit geben. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Leute bei so einem Shuffle gewinnen, aber ich habe den Shuffle so oft versucht und nie gewonnen.
Vertreter von Newegg dankten Santana dafür, den Softwarefehler entdeckt zu haben. Sie betonten, dass dieser inzwischen behoben worden sei. Neben der Bestellung Santanas seien auf diesem Weg nur einige wenige Karten an der Lotterie vorbei veräußert worden.
Wer von dem Schlupfloch profitieren wollte, musste jedoch schnell sein. Dem Newegg-Manager Andrew Choi zufolge wurden Bestellungen, die noch nicht ausgeliefert waren, umgehend storniert.
Die Verlosung soll trotzdem wie geplant fortgeführt werden. Nach Angaben von Newegg beteiligen sich durchschnittlich 100.000 Kunden an vergleichbaren Lotterien.