Saarland: 400 Beamte bei Razzien gegen das illegale Glücksspiel
Der Polizei des Saarlandes ist am Mittwoch ein bedeutender Schlag gegen das illegale Glücksspiel gelungen. Im Rahmen einer großangelegten Razzia führte die Polizei in 41 Objekten Durchsuchungen durch. Nach Auskunft des saarländischen Landespolizeipräsidiums seien rund 400 Beamte beteiligt gewesen.
Ziel der zeitgleichen Aktion seien Gaststätten, Spielhallen und Privatwohnungen in Völklingen, Großrosseln, Neunkirchen und Perl gewesen. Bei den Durchsuchungen hätten die Ermittler neben zahlreichen Geldspielautomaten Handys und Datenträger als Beweismittel sichergestellt.
Saarlands Innenminister Klaus Bouillon lobte in einem Statement das erfolgreiche Vorgehen der Einsatzkräfte:
Mit der heutigen Aktion ist unserer Polizei und der Staatsanwaltschaft ein großer Schlag gegen das illegale Glücksspiel im Saarland gelungen. Wir haben damit ein deutliches Zeichen gesetzt und werden für eine lückenlose Aufklärung aller Sachverhalte sorgen.
Bei ihren Ermittlungen hätte die Polizeibehörde Unterstützung aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie von saarländischen Steuerfahndern und Spezialkräften erhalten. Erwirkt worden sei die Aktion von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, die ein Verfahren wegen illegalen Glücksspiels, banden- und gewerbsmäßigen Computerbetruges und weiterer Delikte angestrengt habe.
Drei Festnahmen und eine verdächtige Beamtin
Dem Saarländischen Rundfunk zufolge hätten die Ermittler im Rahmen der Razzien drei Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Bei ihnen soll es sich um Casinobetreiber und Automatenaufsteller handeln, so der SR.
Den Verdächtigen werde vorgeworfen, die Software von Spielautomaten manipuliert zu haben. Auf diese Weise seien die Geräte so eingestellt worden, dass sie weniger Gewinne an Spieler ausgeschüttet hätten.
Pikant an dem Schlag gegen das illegale Glücksspiel ist, dass nach Aussage der Behörden auch eine Polizeibeamtin aus Völklingen zum Kreis der Verdächtigen zähle. Im Zuge der Aktion seien ihre Wohnung und ihr Arbeitsplatz durchsucht und die Dienstausübung umgehend untersagt worden.
Der Innenminister bedauerte die Verwicklung der Polizistin. Dies werfe „leider ein schlechtes Licht auf die Polizei“. Dies hätten die engagierten Beamten nicht verdient.
Landespolizeipräsident Norbert Rupp erklärte, dass die Verdächtige nicht mit besonderer Milde zu rechnen habe. Ein strafrechtlich oder disziplinarrechtlich relevantes Verhalten werde entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.
Die sichergestellte Hard- und Software werde nun ausgewertet. Dabei solle auch untersucht werden, wie groß der durch die Manipulation der Spielautomaten entstandene Schaden sei. Die Ermittlungen dauerten an, so die Polizei.