Millionen Euro Fördergelder für deutsche Spiele-Entwickler
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat diese Woche weitere Fördergelder für Spieleentwickler bewilligt. Damit sei der Gesamtbetrag seit Herbst 2020 bis heute auf über 25 Mio. Euro angewachsen. Dies berichtete das Branchenmagazin Games Wirtschaft diese Woche.
Insgesamt seien 70 Förderbescheide erlassen worden. Davon hätten zehn Unternehmen Beträge von mehr als 1 Mio. Euro erhalten. Weitere 37 Anträge befänden sich derzeit noch in Bearbeitung.
Spiele-Projekte mit den höchsten Förderbeträgen:
- Project Cattleprod 2 von Black Forest Games GmbH, Offenburg – 2,23 Mio. Euro
- Süßkartoffel von Mimimi Games GmbH, München – 2,03 Mio. Euro
- Dungeons 4 von Realmforge Studios GmbH, München – 1,84 Mio. Euro
- Commandos: Origins von Claymore Game Studios GmbH, Darmstadt – 1,53 Mio. Euro
- Railway Empire 2 von Gaming Minds Studios GmbH, Gütersloh – 1,51 Mio. Euro
- Projekt LOKI von Snowprint Studios Germany GmbH, Berlin – 1,51 Mio. Euro
- Plush Bunnies Havoc – Reloaded von M2P Entertainment GmbH, Bochum – 1,41 Mio. Euro
- Splitrealm von Aeria Games GmbH, Berlin – 1,30 Mio. Euro
- Travian: Legends Mobile von Travian Games GmbH, München – 1,04 Mio. Euro
- MiniCiv von Stratosphere Games, Berlin – 1,02 Millionen Euro
Wie sich das Fördervolumen in diesem Jahr noch entwickeln könnte, sei von der Behörde noch nicht mitgeteilt worden. Ausreichend Mittel sollen allerdings zur Verfügung stehen. Der Bundestag soll bis auf Weiteres 50 Mio. Euro jährlich für die Förderung der Spieleentwickler eingeplant haben.
Deutsche Spiele-Branche nur stiefmütterlich behandelt?
Die CDU/CSU hat am Montag ihr Programm für die Bundestagswahlen im September veröffentlicht. Allerdings wird in dem 138-seitigen Wahlprogramm die Spiele-Branche nur nebenbei in einem Satz erwähnt, der keinerlei Rückschlüsse auf Höhe und Art der Förderung zulässt:
Wir stärken die Kultur- und Kreativwirtschaft und den Filmstandort Deutschland und damit nicht nur die Kultur, sondern auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Dazu führen wir die Film-, Musik-, Literatur-, Verlags- und Games-Förderung fort und werden die Förderinstrumente von Bund, Ländern und der Filmförderungsanstalt stärker aufeinander abstimmen.
Auch was die Entwicklung des E-Sports betrifft, äußert sich die Partei nicht konkret. Die Politik wolle „den aufstrebenden E-Sport in Deutschland stärker unterstützen“ und für „geeignete Rahmenbedingungen sorgen“.
Heftiger Gegenwind kommt hingegen vom Bund der Steuerzahler. Präsident Reiner Holznagel fehle der Nachweis dafür, dass die Millionen, die in die Förderung der Spieleentwicklung flössen, tatsächlich zu einem wirtschaftlichen Nutzen führten.
Eine gezielte Förderung einzelner Branchen führe zu Wettbewerbsverzerrungen, so Holznagel:
Wenn der Staat eine bestimmte Branche gezielt fordert, greift er damit gezielt in den Wettbewerb ein – zugunsten einer Branche und auf Kosten der Steuerzahler und anderer Unternehmen, die nicht in den Genuss der Forderung kommen, aber dafür zahlen müssen.
Vielmehr sei es angebracht, die Unternehmen durch Steuerreformen, Bürokratie-Abbau und eine starke digitale Infrastruktur zu stärken.