Innsbruck: Deutscher Investor plant Stadion-Projekt mit E-Sport-Akademie
Der deutsche Investor Matthias Siems hat am Mittwoch seine Baupläne für das neue Stadion-Areal des österreichischen Fußball-Erstligavereins FC Wacker Innsbruck vorgestellt. Wie lokale Medien berichten, plane der Hamburger am Gelände des Innsbrucker Tivolistadions nicht nur ein neues Stadion in ökologischer Holzbauweise, sondern auch 1.000 Studentenappartements und den Bau einer E-Sport-Akademie.
Laut dem ORF sollen in dem Internat und Trainingszentrum für E-Sport vorläufig bis zu 25 jugendliche Talente aus dem deutschsprachigen Raum ausgebildet werden.
Wie Siems im Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung Kurier sagte, gehe es um den Aufbau neuer Geschäftsfelder abseits des Fußballs. Die Entwicklung gehe dabei „klar in Richtung E-Sport und Gaming“, so Siems.
Die Etablierung von E-Sport-Akademien in Profisportvereinen ist kein neues Konzept. In Deutschland arbeiten bereits mehrere Fußballvereine in einem professionellen Umfeld an der Ausbildung ihrer E-Sportler. Im Jahre 2018 hatte Hertha BSC Berlin die erste E-Sport-Akademie in Deutschland eröffnet. Zum Konzept der Akademie gehören neben dem Spieltraining auch Mentaltraining, Fitness und Social-Media-Schulungen.
E-Sport soll Fußball finanzieren
Im Interview mit dem Kurier stellte Siems sein Geschäftsmodell für den E-Sport genauer vor und hob das Wachstumspotenzial der Szene hervor:
„Wir sind uns alle bewusst, dass dieser Markt so schnell wächst wie kein anderer und dass er auch so profitabel ist wie kein anderer. Hier in Innsbruck wollen wir eine E-Sport-Akademie aufbauen, die professionellen Unterricht gibt, um ein professioneller Gamer zu werden (…).“
E-Sport, so Siems, könne relativ einfach die Millionen akquirieren, die man für den Profibetrieb in der Bundesliga brauche. Wenn der Verein in Innsbruck ein Pilotprojekt habe, dass sich über „drei, vier Jahre“ etabliere, könne auch ein Franchise-Modell aufgezogen werden.
Aber auch über diesen Zeitraum hinaus plant Siems mit dem E-Sport, dessen globalen Umsatz Experten bereits für das Jahr 2023 mit 1,6 Milliarden US-Dollar prognostizieren. Er stelle sich den FC Wacker als Bundesliga-Klub vor, der „überregional bekannt geworden ist, weil er durch den Aufbau neuer Geschäftsfelder im E-Sport finanziell unabhängig geworden ist.“ Das „Einhornprojekt“ sei, dass der E-Sport den Profifußball finanzieren könne.