Klimaschutz: Zu viel Umweltbelastung durch Casinos, Spielhallen und Wettbüros?
Klimaschutz und Energieeffizienz zählen heutzutage weltweit zu den Hauptanliegen vieler Konzerne. Auch in der Glücksspiel-Branche werden die Bemühungen, möglichst klimaneutral zu arbeiten, seit längerem verstärkt sichtbar. Doch was können Casinos, Spielhallen und Wettbüros dafür tun? Und welche Unternehmen gehen bereits mit gutem Beispiel voran?
Gauselmann: Ökostrom und Tausende von Bäumen
Der deutsche Glücksspielkonzern Gauselmann-Gruppe hat 2019 die Initiative „Bäume fürs Leben“ gestartet, im Rahmen derer in Deutschland 85.000 neue Bäume gepflanzt werden sollen.
Vor einigen Tagen meldete der Konzern, dass bereits 52.000 Setzlinge verpflanzt worden seien. Insgesamt 16 Hektar Wald seien somit bundesweit bereits aufgeforstet worden.
Ziel sei es, „gesunde und nachhaltige Laubmischwälder” zu schaffen, die als besonders resistent gegen Schädlinge und klimatische Veränderungen gelten. Paul Gauselmann, Konzern-Gründer und -Inhaber, kommentierte:
Man sieht dann wirklich, dass unsere Natur und das Weltklima in den letzten Jahrzehnten in eine erhebliche Schieflage geraten sind. Die hohen Temperaturen und die ausbleibenden Niederschläge haben ökologisch eine enorme gesellschaftsrelevante Dimension erreicht und gerade Monokulturen, also Wälder mit nur wenigen Baumarten, sind stark betroffen.
Die Bäume sind jedoch nur ein Ansatz im Kampf gegen den Klimaschutz. Mitte März berichtete das Unternehmen, sich auch für die Nutzung von Elektroautos einzusetzen. In diesem Kontext habe die Gauselmann Tochter Merkur Immobilien und Beteiligungs GmbH eine öffentliche Ladesäule gestiftet.
Diese befinde sich auf Schloss Benkhausen, nahe des Firmensitzes in Espelkamp, und ermögliche es Besuchern, ihre Fahrzeuge mit Ökostrom von regionalen Energieversorgern aufzuladen.
Las Vegas setzt auf Solarenergie
Doch auch innerhalb des eigenen Arbeitsfeldes können Glücksspielanbieter einiges für den Umweltschutz tun. In Las Vegas bemühen sich immer mehr Casinos, ihren Strom aus nachhaltigen Quellen zu beziehen.
Inmitten des sonnigen Wüstenstaates Nevada scheint Solarenergie dabei der sinnvollste Ansatz. Der Glücksspielriese MGM Resorts berichtete im Dezember 2019, auf dem Dach seines Springfield Parkhauses eine aus 3.000 Panelen bestehende Solaranlage errichtet zu haben. Diese habe zu jedem Zeitpunkt 10 % des Stromverbrauches abgedeckt.
Konkurrent Las Vegas Sands hatte bereits im Jahr 2018 angekündigt, künftig verstärkt auf Solarenergie zu setzen. Sein Venetian Casino, so der Konzern damals, sei als erstes Casino auf dem Strip mit erneuerbaren Energien gespeist worden.
Britische Glücksspielfirmen mit konkreten Zielen
Im weniger sonnigen Großbritannien setzen die großen Glücksspielfirmen neben Solarenergie auch auf Wind- und Wasserenergie. So teilte der britische Buchmacher William Hill im Januar mit, durch den Umstieg auf erneuerbare Energien in den nächsten drei Jahren 61.500 Tonnen CO2 einsparen zu wollen.
Wir bei William Hill stufen die Umwelt als eine enorm wichtige Priorität ein und verpflichten uns, ein komplett CO2-neutrales Unternehmen zu werden. Wir haben uns für die nächsten fünf Jahre strikte Ziele in Bezug auf die CO2-Reduktion in Bezug auf Strom, Abfälle, Transport und Wasser gesetzt.
William Hills Konkurrent Entain kündigte Anfang März an, bis zum Jahr 2035 zu 100 % klimaneutral zu arbeiten. Das betreffe alle knapp 4.500 Wettbüros des Unternehmens sowie die mehr als 20 Zentralen weltweit. In den letzten drei Jahren habe der Konzern seine Emissionen bereits um 15 % gesenkt. Dies sei jedoch nicht schnell genug, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.