Freitag, 22. November 2024

Internationales Olympisches Komitee spricht sich für E-Sport aus

Olympia Ringe in einem Park

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am vergangenen Freitag einstimmig die „Olympische Agenda 2020 + 5“ als neuen Fahrplan bis zum Jahr 2025 verabschiedet. Bei der 137. Vollversammlung sprach das IOC die Empfehlung aus, den E-Sport zu fördern.

IOC-Präsident Thomas Bach stellte die „Olympische Agenda 2020 + 5“ [Seite auf Englisch] vor und erklärte, die Corona-Krise habe die Welt fundamental verändert. Sie werde niemals werden wie zuvor. Dies habe weitreichende soziale, finanzielle, wirtschaftliche und politische Konsequenzen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit Sitz im Schweizer Lausanne ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die für die Organisation und Betreuung der Olympischen Spiele verantwortlich ist. Das IOC wurde am 23. Juni 1894 gegründet, zwei Jahre vor dem Anbruch der modernen Ära der Olympischen Spiele in Athen.

Dem IOC sind auf Ebene der einzelnen Länder die nationalen olympischen Komitees angeschlossen. In Deutschland ist dies der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB).

Angesichts dessen habe das ICO eine umfangreiche Diskussion gestartet, um eine Vision für die Zukunft zu entwickeln. Dabei hätten sich fünf umfassende Trends abgezeichnet, die das IOC, ebenso wie viele andere gesellschaftliche Meinungsführer, als entscheidend ansehe.

Bei diesen fünf Trends handele es sich um Solidarität, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Glaubwürdigkeit sowie wirtschaftliche und finanzielle Widerstandsfähigkeit. Hierauf aufbauend seien für die „Olympische Agenda 2020 + 5“ zusammen mit allen Beteiligten der Olympischen Bewegung 15 Empfehlungen entwickelt worden.

Förderung des E-Sports von Olympischer Bewegung empfohlen

Eine der Empfehlungen umfasst die Förderung der Entwicklung virtueller Sportarten und die weitere Einbindung in Videospielgemeinschaften. Unter Punkt neun der Agenda heißt es so:

Unter Berücksichtigung der Affinität der Jugend zu Videospielen und digitaler Unterhaltung wird die Schaffung einzigartiger olympischer Produkte und Erlebnisse durch virtuelle Sportarten das Engagement mit den Menschen steigern. Dies steht im Einklang mit der digitalen Strategie des IOC. Ziel dieses direkten Engagements ist es, die Teilnahme am Sport und die Olympischen Werte mit besonderem Fokus auf die Jugend zu fördern.

Genannt werden in der Agenda dabei virtuelle Sportarten wie Fußball, aber auch wettbewerbsorientierte Games wie League of Legends. Die nationalen Sportverbände sollen dazu angehalten werden, ihre Sportarten auch im Bereich des E-Sport zu entwickeln.

Bislang hätten E-Sportler im Vergleich zu traditionellen Sportlern nur begrenzten Zugang zu verfügbaren Ressourcen. Dies sei dem IOC bewusst und Ziel sei es, E-Sportlern in Bereichen wie Geschlechtergleichheit sowie physischer und psychischer Gesundheit Unterstützung zu gewähren.

Wie diese aussehen könnte, ist in der Agenda nicht festgehalten. Abzuwarten bleibt daher, ob der DOSB seine Haltung zum E-Sport angesichts des klaren Statements des IOC ändern wird. Noch 2018 hatte der DOSB erklärt, E-Sport passe „nicht unter das Dach des DOSB“. Eine stärkere Förderung und Entwicklung sowie Anerkennung des E-Sports in Deutschland dürfte nun davon abhängen, wie der DOSB auf die neue Agenda reagiert.