Donnerstag, 21. November 2024

Riot Games präsentiert neues Programm für Frauen im E-Sport

Riot Games Headquarters

Spieleentwickler Riot Games hat am Dienstag sein VCT Game Changers-Programm für den Ego-Shooter Valorant vorgestellt. Wie Valorant-Produzentin Anna Donlon in einer Videobotschaft mitteilte, sollten Frauen und andere marginalisierte Geschlechter durch die Kampagne mehr Unterstützung im E-Sport und der Valorant-Community erhalten.

Von einem E-Sport-Programm für Frauen könnten auch deutsche Gamerinnen profitieren. Laut dem 2019 erschienenen Jahresreport der deutschen Games Branche spielen in Deutschland 34,3 Millionen Menschen Video- und Computerspiele. Der Anteil der Spielerinnen liege bei 48 %. Einem aktuellen Bericht des Magazins Spiegel zufolge, würde aber vor allem der internationale Profibereich noch immer von Männern dominiert.

Laut Donlon werde das Programm aus zwei Teilen bestehen: der VCT Game Changers Serie und der VCT Game Changers Academy. Die Game Changers Serie richte sich an Spielerinnen auf höchstem Niveau. Die Preisgelder in der internationalen Turnierserie, deren Start für Ende März angesetzt ist, sollen zwischen 2.500 und 60.000 Euro schwanken. In der VCT Game Changers Academy sollen hingegen auch Gelegenheitsspielerinnen bei monatlichen Turnieren antreten können.

Nach Ansicht von Whalen „Magus“ Rozelle, Direktor für E-Sport bei Riot Games, trage das Programm zur Sicherheit und Diversifizierung der Community bei:

„Mit Valorant Esports setzen wir uns dafür ein, ein integratives Umfeld für den Wettbewerb zu schaffen und Frauen sichere Möglichkeiten zu bieten, ohne Angst vor identitätsbasierter oder geschlechtsspezifischer Belästigung antreten zu können.“

Sexismus bei Riot Games?

Das Programm für mehr Geschlechtergleichberechtigung kommt zu einer Zeit, in der Riot Games zunehmend öffentlicher Kritik ausgesetzt ist.

Erst vor zwei Wochen hatten US-Medien darüber berichtet, dass der Konzern und sein Geschäftsführer Nicolo Laurent wegen Belästigung verklagt worden seien. Eine frühere Riot-Mitarbeiterin habe Laurent beschuldigt, sich ihr gegenüber unsittlich genähert zu haben. Zudem sei es zu geschlechterdiskriminierenden Bemerkungen gekommen.

Sexismus war bereits im Jahre 2019 Thema bei Riot Games. Im Dezember des Jahres erreichte der Spieleentwickler eine Einigung mit 1.000 weiblichen Beschäftigten, die wegen Diskriminierung gegen Riot Games geklagt hatten. Riot Games sollte im Zuge der Vereinbarung 10 Millionen US-Dollar an die Betroffenen zahlen.