Freitag, 29. November 2024

UNESCO in Sorge: Casino-Investor plant Resort nahe Tempelanlage Angkor Wat

Angkor Wat

Die UNESCO hat sich in dieser Woche besorgt über die Baupläne des Casino-Betreibers NagaCorp geäußert. Der Konzern hat in Kambodscha 75 Hektar Land nur 500 Meter entfernt von der Tempelanlage Angkor Wat gepachtet. Dort solle in den kommenden Jahren eine Hotelanlage mit einem Vergnügungspark entstehen, berichtet das Branchenportal GGRAsia [Link auf Englisch].

Die UNESCO befürchtet, dass das 350 Millionen US-Dollar teure Bauprojekt mit dem provisorischen Namen „Angkor Lake of Wonder“ das historische Erbe des mehr als 800 Jahre alten Tempelgeländes beeinträchtigen könnte. Vor allem die örtliche Nähe zur Kulturstätte stößt bei der UNESCO auf Kritik:

„Die Nähe des Projekts zu den geschützten Pufferzonen des Gebiets sowie Umfang und Konzept der geplanten Aktivitäten könnten sich tatsächlich auf den herausragenden universellen Wert auswirken, für den Angkor in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, einschließlich der Umgebung, der umliegenden Landschaft, der Umwelt und der archäologischen Überreste, die alle ein wesentlicher Bestandteil dieses Weltkulturerbes sind.“

Bereits seit 1992 zählt Angkor Wat als UNESCO-Weltkulturerbe. Nach Angaben der UNESCO handele es sich um eine der bedeutendsten archelogischen Stätten in ganz Südost-Asien.

Freizeitpark mit vielen Attraktionen

Laut NagaCorp soll das geplante Resort in seinen Ausmaßen größer als das Disneyland Resort in Kalifornien werden. Zwar wolle der Konzern kein Glücksspiel auf dem Gelände anbieten, dafür werde es aber eine Fülle anderer Attraktionen geben, teilte das Unternehmen mit.

Die an der Hongkonger Börse gelistete NagaCorp ist der größte Casino-Investor in Kambodscha. In der Hauptstadt Phnom Penh betreibt die Firma das NagaWorld Casino. Zudem hatte NagaCorp im Jahre 2019 angekündigt, Casino-Projekte in der russischen Provinz Primorsky verfolgen zu wollen.

Zum Repertoire sollen unter anderem ein High-Tech-Themenpark, ein Wasserpark, Hotels sowie ein Konferenzzentrum gehören. Außerdem seien Pubs und Restaurants auf dem Areal geplant. Eröffnet werden soll das Resort bis zum Jahre 2025.