Die Woche im Überblick: Top-News aus der Glücksspiel-Branche
In Deutschland haben in dieser Woche die fortdauernden Diskussionen um den Glücksspielstaatsvertrag die News aus der Glücksspielbranche bestimmt. Doch auch der E-Sport, die österreichische Causa Casinos und viele spannende Themen mehr laden dazu ein, die Woche Revue passieren zu lassen.
Deutschland
Die GameStop-Aktie sorgt für Diskussionen in der Finanzwelt
Die GameStop-Aktie hat Anfang des Monats die Finanzwelt in Atem gehalten. Nun mehren sich kritische Stimmen zu den Leerverkäufen und dem Glücksspielfaktor an der Börse. Während manche Kritiker sogar das Verbot der Leerkäufe in Betracht ziehen, verteidigen Fachleute diese Praktik.
Experten-Interview zum Thema Finanzwetten als Glücksspiel
Ein absolutes Highlight zum Thema Finanzwetten und dem Glücksspielfaktor war in dieser Woche das Experten-Interview, das CasinoOnline.de mit Dr. Sabine T. Ruh geführt hat.
Spielbanken im Corona-Lockdown
Angesichts des verlängerten Lockdowns bleiben auch Spielbanken und Casinos in Deutschland weiter geschlossen.
Die Spielbanken Bayerns hatten kurz vor der Verlängerung der Corona-Maßnahmen von massiven Ertragseinbußen im Jahr 2020 berichtet, sich dabei allerdings optimistisch gezeigt. Die Staatliche Lotterieverwaltung hoffe, an den deutlichen Aufwärtstrend der Zeit vor dem ersten Lockdown anknüpfen zu können, sobald Öffnungen erfolgen könnten.
Nachzügler Deutschland: Analyse zur Legalisierung des Online-Glücksspiels
Obwohl das Online-Glücksspiel bereits seit fast 20 Jahren präsent ist, soll es in Deutschland erst in diesem Jahr bundesweit legalisiert werden. Im europäischen Vergleich reagiert die Bundesrepublik damit spät auf einen stetig steigenden Trend. Für fraglich wird gehalten, ob der neue Glücksspielstaatsvertrag tatsächlich die Voraussetzungen dafür schafft, dass legale Anbieter den Markt dominieren können.
Niedersachsens Landesregierung macht den Weg für den Glücksspielstaatsvertrag frei
Die Landesregierung von Niedersachsen hat an diesem Dienstag bekanntgegeben, den Gesetzesentwurf des neuen Glücksspielstaatsvertrages in den Landtag einbringen zu wollen. Damit schreitet die bundesweite Legalisierung des Online-Glücksspiels einen weiteren kleinen Schritt voran.
Baden-Württembergs Suchtexperten kritisieren neuen Glücksspielstaatsvertrag
Baden-Württemberg gab bereits in der vergangenen Woche grünes Licht für den Glücksspielstaatsvertrag. Nun melden sich die Suchtexperten des Landes kritisch zu Wort. Die Landesstelle für Suchtfragen erklärte, weiterhin Handelsbedarf in Sachen Spielerschutz zu sehen und fordern den Stopp des Glücksspielstaatsvertrages in seiner jetzigen Version.
LeoVegas zweifelt an deutschem Glücksspielmarkt der Zukunft
Bei LeoVegas haben die anstehenden Änderungen beim Online-Glücksspiel für Zweifel gesorgt. So äußerte der Glücksspielkonzern in seinem Finanzbericht Bedenken hinsichtlich der künftigen Effizienz des deutschen Glücksspielmarktes.
Forderung nach Wiedereröffnung der Spielhallen
Bund und Länder planen eine Verlängerung des Lockdowns in Deutschland. Die Wirtschaft fordert angesichts dessen klare Ansagen zur Öffnungsperspektive. So wiesen auch der Bundesverband der Automatenunternehmer e. V. und die Deutsche Automatenwirtschaft die Bundeskanzlerin und die Länderchefs darauf hin, wie wichtig die sichere Öffnung der Spielhallen für den Erhalt von Arbeitsplätzen sei.
Mehrfache Millionengewinne im Lotto und beim Eurojackpot
In dieser Woche wurden gleich mehrere Millionengewinne im Lotto gemeldet. So konnten sich Spieler aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz über je 1,5 Mio. Euro freuen. Zudem sorgte der Eurojackpot für sechsstellige Gewinne bei mehreren deutschen Spielern.
MW Werften planen Abbau von bis zu 1.200 Stellen
Angesichts der Corona-bedingten Finanzkrise des Mutterkonzerns Genting Hong Kong gerieten auch die MV Werften ins Straucheln. Bislang ist nicht absehbar, ob und ab wann hier wieder Luxusyachten mit Casino, Spa und Co. entstehen werden. Nun drohe der Abbau von bis zu 1.200 Stellen und somit rund einem Drittel der Belegschaft der Werften in Stralsund, Wismar und Warnemünde der Verlust des Arbeitsplatzes.
Einbruch des deutschen Sportwetten-Marktes gemeldet
Am Dienstag hat der Deutschen Sportwettenverband (DSWV) seine Zahlen zum Jahr 2020 veröffentlicht. Diesen zufolge sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozent gesunken. Für die Rückgänge seien der Ausfall eines Großteils der Sportveranstaltungen und wochenlange Schließungen der Wettbüros aufgrund der Corona-Pandemie verantwortlich.
Bundesregierung bricht Versprechen zur Anerkennung des E-Sports
Im Koalitionsvertrag von 2018 hatten sich Union und SPD auf eine Anerkennung des E-Sports als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht geeinigt. Eine Förderung des E-Sports sei in dieser Legislaturperiode dennoch nicht mehr vorgesehen. Diese Ankündigung stieß auf scharfe Kritik aus der Branche. Die Regierung habe damit ihr Versprechen gebrochen.
Neues TV-Magazin für E-Sport geht an den Start
Während die offiziellen Mühlen langsam mahlen und die Anerkennung des E-Sports noch immer diskutiert wird, erwartet die deutschen Fans ab März eine neue TV-Show. Sie soll News aus dem E-Sport- und Gaming-Bereich vermitteln und auf dem Sender ProSieben MAXX laufen.
Schweiz
Bringt die Sperrliste illegaler Online-Casinos die erhofften Erfolge?
Mit Inkrafttreten des neuen Schweizer Geldspielgesetzes Anfang 2019 erstellten die Behörden Sperrlisten, auf denen illegale Online-Casinos gelistet sind. Die Telekommunikationsdienstleister sind dazu angehalten, den Zugang zu den gelisteten Domains für Schweizer zu sperren. Dies scheint nach aktuellen Medienberichten allerdings nicht zu funktionieren. 263 der Online-Casinos sollen für Schweizer nach wie vor zugänglich sein.
Österreich
Spielerhilfe kündigt Start zentraler Spieler-Sperrdatenbank an
Der österreichische Spielerschutz-Verein Spielerhilfe hat angekündigt, seine zentrale Sperrdatenbank in den nächsten Wochen an den Start bringen zu wollen. Angesichts fehlender Lösungen vonseiten des Finanzministeriums und der Glücksspielbranche wolle man Spielsüchtigen so die Möglichkeit geben, sich zentral vom Glücksspiel auszuschließen.
Novomatic-Tochter Greentube übernimmt Sportwetten-Plattform HERO
Der Software-Provider Greentube hat in dieser Woche mitgeteilt, die Sportwetten- und Blockchain-Plattform HERO mit Sitz in Wien übernehmen zu wollen. Damit wagt das Tochterunternehmen des österreichischen Glücksspielanbieters Novomatic den Schritt in den E-Sport.
Causa Casinos: Finanzminister Blümel als Beschuldigter geführt
Die Casinos-Affäre schlägt in dieser Woche erneut hohe Wellen. Nach Meldungen vom Dienstag landete Finanzminister Gernot Blümel auf einer vertraulichen Beschuldigtenliste der Staatsanwaltschaft. Ihm sollen Bestechlichkeit, Untreue, Amtsmissbrauch und Bestechung vorgeworfen werden. Nachdem es am Mittwoch bei Blümel zu Hausdurchsuchungen durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft kam, werden nun Forderungen nach einem Rücktritt des Ministers immer lauter.
Spielsüchtiger Bankangestellter aus Wien veruntreut 500.000 Euro Kundengelder
Am Mittwoch verurteilte das Wiener Landgericht einen Bankmitarbeiter zu zwei Jahren bedingter Haft. Der Spielsüchtige verspielte innerhalb von wenigen Monaten eine knappe halbe Million Euro, die er von seinen Kunden veruntreut hatte.
Novomatic im U-Ausschuss: Zusammenhänge zwischen Sport-Sponsoring und Glücksspiel-Legalisierung?
Zur 17. Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Commerzialbank-Pleite war der ehemalige Novomatic-Vorstandsvorsitzende Franz Wohlfahrt geladen. Bei seiner Befragung ging es darum, ob ein Zusammenhang zwischen der Legalisierung des kleinen Glücksspiels und dem Sport-Sponsoring durch die Novomatic-Tochter Admiral bestanden habe.
International
Neues Online-Glücksspielgesetz in den Niederlanden veröffentlicht
Die Niederlande haben das lang erwartete Online-Glücksspielgesetz ausformuliert und veröffentlicht. Strikte Regeln sollen den Spielerschutz gewährleisten, während der Markt für das Online-Glücksspiel geöffnet wird.
Profi-Pokerspieler erhalten Steuern in den Niederlanden zurück
Bei professionellen Pokerspielern in den Niederlanden könnten demnächst die Kassen klingeln. Grund dafür ist die Rückerstattung von bereits entrichteten Glücksspielsteuern. Hierbei geht es um Beträge, die Profi-Spieler auf der Plattform PokerStars.eu generiert haben.
In anderen News
Clan-Kriminalität und illegales Glücksspiel im Fokus der Polizei von Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei in ihrer Jahresbilanz zum Jahr 2020 darauf hingewiesen, dass sie auch in Zeiten des Corona-Lockdowns konsequent gegen das illegale Glücksspiel vorgehen werde. In den Regionen Dortmund und Lünen sei es insgesamt zu 225 Kontrollen in Spielhallen, Wettbüros oder Shisha-Bars gekommen.
Geplante Bonitätsprüfungen beim Glücksspiel sorgen in Großbritannien für Kritik
In dieser Woche wurde die Umfrage der UK Gambling Commission zu einer Verschärfung der Glücksspielgesetze abgeschlossen. Teil der Pläne war, die Glücksspielanbieter zu verpflichten, die Bonität von Spielern zu prüfen. Nachdem die Branche die Pläne bereits massiv kritisiert hatte, meldeten sich nun auch zahlreiche Stimmen aus der Bevölkerung zu Wort und beurteilte die geplanten Tests unter anderem als Eingriff in die Privatsphäre.
Britische Kindred Group plant Stopp der Einkünfte aus problematischem Glücksspiel
Die britische Kindred Group hat angekündigt, seine Einkünfte in Zukunft vollkommen transparent zu präsentieren. Dazu gehöre auch, den Umsatz offenzulegen, der durch problematisches Spielverhalten generiert werde. Ziel sei es, diese Einnahmen auf Null zu reduzieren.
Wird Crown doch noch eine Lizenz für sein Barangaroo Casino erhalten?
Für den Glücksspielbetreiber Crown Resorts hat das Bangen um die Entscheidung der Glücksspielkommission zur Lizenz für das Barangaroo-Casino in Sydney ein Ende. Allerdings bewertet der Abschlussbericht den Konzern als „ungeeignet“ für den Casino-Betrieb. Somit darf das milliardenschwere Objekt derzeit nur als Luxushotel genutzt werden. Doch Crown-Präsidentin Helen Coonan sagte eine enge Zusammenarbeit mit den Glücksspielbehörden zu, die daraufhin erklärte, eine Erlaubnis könnte doch noch erteilt werden.
Niederländische Spielhallen stehen vor bedeutenden Veränderungen
Das neue Glücksspiel-Gesetz in den Niederlanden bringt nicht nur starke Veränderungen für das Online-Glücksspiel mit sich. Auch terrestrische Spielhallen müssen damit neuen Anforderungen gerecht werden. Diese fallen nach den neuen Regelungen aufwändiger aus als zuvor. So müssen beispielsweise umfangreiche Daten der Kunden vor dem Einlass in die Spielhallen erfasst werden.
Schweiz: Coronakrise führt auch beim Glücksspiel zu gesteigertem Suchtverhalten
In der Schweiz hat die Stiftung Sucht in ihrer Studie Suchtpanorama 2021 die Wechselwirkung zwischen der Corona-Pandemie und dem Suchtverhalten untersucht. Diese habe gezeigt, dass der problematische Konsum von Glücksspiel, Alkohol, Tabak und Drogen während der Covid-19-Krise zugenommen habe.
Das Ende einer Poker-Ära: High-Stakes-Spieler und Hustler-Verleger Larry Flynt verstorben
In dieser Woche ist der Poker-Fanatiker und Hustler-Verleger Larry Flint auf seinem Anwesen in Kalifornien verstorben. Zu den Umständen seines Todes ist bislang nichts Näheres bekannt. Während der umstrittene Verleger von den einen als „Schmuddelproduzent“ bezeichnet wurde, feierten andere seinen Einsatz für die Meinungsfreiheit. In der Poker-Gemeinschaft war er vor allem für die High-Stakes-Partien in seiner Villa berühmt.
Las Vegas: Steht das Planet Hollywood Casino zum Verkauf?
In Las Vegas brodelt derzeit die Gerüchteküche. Medienberichten zufolge plane Caesars Entertainment nach der Fusion mit dem Glücksspiel-Betreiber Eldorado den Verkauf des Planet Hollywood. Ein offizielles Statement hierzu liege allerdings noch nicht vor.