Mittwoch, 27. November 2024

Österreichs Spielerhilfe: Zentrale Sperrdatenbank startet in wenigen Wochen

Schloss

Der österreichische Verein Spielerhilfe hat gestern angekündigt, in wenigen Wochen seine zentrale Spieler-Sperrdatenbank an den Start bringen zu wollen. Der Spielerhilfe-Verein sei nun seit 14 Monaten aktiv und plane, 2021 beim Spielerschutz in Österreich durchzugreifen.

Die Spielerhilfe hatte die Sperrdatenbank bereits Ende November des vergangenen Jahres auf ihrer Webseite angekündigt. Dabei handele es sich um eine Online-Plattform, auf der sich Spielsüchtige anmelden und österreichweit bei sämtlichen Glücksspiel-Betreibern sperren lassen können.

Das österreichische Glücksspielgesetz verpflichtete im Jahr 2010 alle Glücksspiel-Anbieter im Land, an einer Sperrdatenbank des Bundes teilzunehmen. Auf eine parlamentarische Anfrage aus dem Jahr 2019, wann mit einer solchen Datenbank zu rechnen sei, antwortete Finanzminister Gernot Blümel im Februar 2020.

Die Einrichtung einer zentralen Spielersperrdatei vonseiten des Finanzministeriums sei schwierig, da es sich um hochsensible Daten handele und es gelte, den Datenaustausch an den Rechtsrahmen anzupassen. Ziel des Finanzministeriums sei es entsprechend des Regierungsprogramms 2020 bis 2024 jedoch, den Spielerschutz generell auszuweiten.

Die von dem Verein Spielerhilfe eingerichtete Sperrdatei sehe vor, dass von Betroffenen eingerichtete Konten zunächst rechtlich geprüft und dann von hier aus an die Betreiber von Online-Casinos und terrestrischen Spielstätten geschickt werde.

Sperrdatei ohne Zutun von Finanzministerium oder Glücksspielanbietern

Die Einrichtung der Sperrdatei erfolge dank einer „cleveren Idee“ und der Mithilfe von Experten ohne das Zutun der Politik und der Glücksspielbetreiber. Gleichwohl habe der Verein in der vergangenen Woche Finanzministerium und konzessionierte Glücksspielanbieter zur Teilnahme am Projekt eingeladen. Es sei an der Zeit, so Christoph Holubar vom Verein Spielerhilfe, zu zeigen, dass es sich bei den Versprechen zum Spielerschutz nicht nur um leere Worthülsen handele.

Aktuell seien Experten mit dem Thema Datenschutz beim gesamten Sperrprozess beschäftigt:

Besonders beim sensiblen Bereich des Datenschutzes greifen wir auf Experten zurück. Schließlich ist dieser Bestandteil eine wichtige Säule, wo wir keinesfalls Angriffsfläche bieten werden und hier alle Hausaufgaben gemacht haben. Wir wissen, dass besonders die Startphase darüber entscheidet, ob unser Projekt von Erfolg gekrönt sein wird.

Die Nachfrage sei bereits seit der Ankündigung der Spielersperrdatei Ende des vergangenen Jahres sehr groß. Der Verein erhalte zahlreiche Anrufe und Nachfragen, ab wann eine Eintragung möglich sei.