Freitag, 29. November 2024

Olympia in Tokio: Organisatoren halten an Plänen fest

Olympische Spiele

Japans Bevölkerung ist mehrheitlich dafür, die Olympischen Spiele in Tokio erneut zu verschieben oder ganz abzusagen. Dies zeigt eine am Sonntag von der Nachrichtenagentur Kyoto News veröffentlichte Umfrage. Gleichwohl betonte der Präsident des japanischen Olympia-Organisationskomitees, weiter an der Ausrichtung der Spiele im Sommer festhalten zu wollen.

Laut einer Umfrage von Kyoto News [Seite auf Englisch] hätten sich 35,3 Prozent der befragten Japaner dafür ausgesprochen, die Olympischen Spiele abzusagen. 44,8 Prozent seien für eine Verschiebung gewesen.

Die Olympischen Spiele 2020 waren ursprünglich für den 24. Juli bis 9. August 2020 geplant. Aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie entschied das Internationale Olympische Komitee jedoch im März 2020, sie um ein Jahr auf den 23. Juli bis 8. August 2021 zu verschieben. Für Sportwetten-Anbieter hatte die Verschiebung der  Olympischen Spiele zu massiven Einnahmeeinbußen beigetragen.

Sichere Spiele trotz Corona-Pandemie?

Der Präsident des japanischen Organisationskomitees Yoshiro Mori habe Medienmeldungen zufolge trotz der Ablehnung der japanischen Bevölkerung an der Ausrichtung der Spiele festgehalten. In einer Neujahrsansprache an 3.500 Mitarbeiter habe er gesagt:

Wenn ich in Gedanken gefangen bin, zurückschrecke oder irgendwelche Zweifel im Kopf habe, würde das alles beeinflussen. […] Wir müssen beharrlich weitermachen.

Berichte, das Internationale Olympische Komitee (IOC) wolle sich im nächsten Monat mit den Ausrichtern über eine Absage beraten, habe Yoshiro Mori als „Fake News“ bezeichnet.

Auch Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga halte an den Plänen fest, die Olympischen Sommerspiele in Tokio stattfinden zu lassen. Die Spiele seien sicher. Sie sollen zum Beweis dafür werden, dass die Menschheit das Coronavirus überwunden habe.

Derzeit jedoch herrscht auch in Japan Corona-Ausnahmezustand. Am vergangenen Donnerstag wurde für Tokio sowie drei benachbarte Provinzen erneut für einen Monat der Notstand verhängt. Restaurants und Bars müssen in der japanischen Hauptstadt um 20:00 Uhr schließen. Kaufhäuser und Fitnessstudios sollen ebenfalls ihre Öffnungszeiten kürzen und die Bürger und Bürgerinnen werden gebeten, zuhause zu bleiben.

Hoffnungen setze man auf die auch in Japan gestartete Impfkampagne. Ob diese zusammen mit den weltweiten Lockdowns ausreichen wird, um die Olympischen Spiele tatsächlich stattfinden zu lassen, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.