Star Casino Sydney: Angestellte wegen Drogen und Wetten gesperrt
Australiens Glücksspielaufsicht Independent Liquor and Gaming Authority (ILGA) hat gegen zwei Casino-Angestellte durchgegriffen. Weil sie gegen Glücksspiel- und Betäubungsmittelgesetze verstießen, wurden die Mitarbeiter des Star Casinos Sydney gefeuert. Darüber hinaus belegte die ILGA [Seite auf Englisch] sie mit einer fünfjährigen Berufssperre.
Wie ein Vertreter der Kontrollbehörde am Sonntag bekanntgab, handele es sich unter anderem um einen Casino-Dealer, der wegen illegalen Drogenbesitzes bestraft worden sei. Der Mann sei dabei erwischt worden, wie er im öffentlichen Bereich des Casinos versucht habe, einen kleinen Beutel mit einem weißen Pulver loszuwerden, indem er ihn von einem Balkon warf.
Der ILGA-Vorsitzen Philip Crawford hob in seiner Begründung die Vorbildfunktion des Casino-Personals hervor.
Ein Casino-Angestellter ist ein Lizenznehmer, der mit der Überwachung und Durchführung von Spielaktivitäten beauftragt ist. Diese Personen tragen dazu bei, die Integrität des Casino-Betriebs vor kriminellem Einfluss, schwerem Fehlverhalten oder Ausbeutung zu schützen, und ihnen wird ein besonderes Maß an Vertrauen entgegengebracht.
Nachdem der Beschuldigte vom Sicherheitspersonal des Casinos zur Rede gestellt worden sei, habe er behauptet, dass Pulver in seiner Tasche „gefunden“ zu haben. Die Ermittler hätten dieser Version jedoch keinen Glauben geschenkt.
Verbotene Wetten während der Schicht
Bei der anderen betroffenen Person handele es sich um eine Mitarbeiterin aus dem Casino-Bereich, die während ihrer Arbeitszeit mehrfach Wetten abgeschlossen habe. Das Star-Management habe der seit elf Jahren im Casino Beschäftigten nachweisen können, dass sie zu Beginn des Jahres 2020 während ihrer Schichten mithilfe einer Smartphone-App insgesamt 28 Mal gewettet habe.
Dass die ILGA nicht nur gegen Angestellte durchgreift, bewies sie Mitte November, als sie dem Glücksspielkonzern Crown Resorts die Lizenz für das Barangaroo-Casino verweigerte. Weil dem Unternehmen Geldwäsche nachgewiesen werden konnte, stellte sie dessen Eignung zum Betrieb des Casinos infrage. Bis zum Abschluss der Untersuchung im kommenden Februar darf Crown deshalb sein milliardenschweres Prestigeprojekt in Sydney nicht eröffnen.
Für Star Casinos ist dieser Vorfall schon die zweite ILGA-Ermittlung innerhalb weniger Monate. Im vergangenen August war die Behörde gegen das Unternehmen vorgegangen, weil es Minderjährige nicht effektiv genug vom Glücksspiel fernhielt. Die ILGA hatte Star daraufhin mit einer Strafe von umgerechnet 37.000 Euro belegt.