Camelot will Lotto-Mindestalter schnellstmöglich anheben
Glücksspielanbieter Camelot will die von der britischen Regierung geforderte Anhebung des Mindestalters auf 18 Jahre beim Lotto schnellstmöglich einführen. Wie der Betreiber der National Lottery am Mittwoch mitteilte, werde er möglicherweise früher als geplant diese Auflage erfüllen können.
Demnach habe man bereits mit den Vorbereitungen für die Umsetzung des Vorhabens begonnen. In einem Statement betonte der Lotteriebetreiber:
Wir haben die ganze Zeit gesagt, dass wir jede Entscheidung der Regierung, das Mindestalter für das Spielen anzuheben, voll und ganz unterstützen würden. (…) Wir werden alles tun, um alle notwendigen Änderungen so schnell wie möglich umzusetzen.
So sei man optimistisch, das Mindestalter bei Camelots Online-Angeboten bis zum geforderten Termin im April erhöhen zu können.
Schnellere Einführung angestrebt
Camelot hoffe zudem, das Limit in den landbasierten Lottoannahmestellen schon im Sommer und damit vor dem von der Regierung vorgegebenen Stichtag im Oktober auf 18 Jahre anzuheben.
Die Bekanntmachung wird von britischen Medien als Reaktion auf die von der Regierung in dieser Woche angekündigte Überprüfung des Glücksspielgesetzes gesehen. Parallel dazu hatte das für das Glücksspiel zuständige Kultur- und Sportministerium das neue Limit beim Lottospiel beschlossen.
Die Ankündigung des Lotteriebetreibers kommt einer 180°-Wende gleich. Noch Anfang Dezember hatte Camelot-CEO Nigel Railton bei einem Treffen mit Abgeordneten mitgeteilt, dass er einer Anhebung des Mindestalters keine Dringlichkeit beimesse. Darüber hinaus sei eine Umstellung ein langfristiger Prozess, der rund ein Jahr Vorlaufzeit benötige. Die Aussage hatte bei Parlamentariern und Spielerschützern für einen Sturm der Entrüstung gesorgt
Als Grund für den mehrmonatigen Prozess gab der Camelot-CEO an, dass die Umstellung bei über 44.000 unabhängigen Lottoannahmestellen und mehr als 8,5 Millionen registrierten Spielern ein äußerst komplexer Vorgang sei. Railton betonte, dass es in diesem Fall nicht mit der Zusendung von „einigen Aufklebern“ an die Geschäfte getan sei, sondern dass aufwändige technische Änderungen zu erfolgen hätten.
So seien in den Shops rund 80 Bestandteile des aktiven Systems auszutauschen. Online sehe die Sache nicht viel leichter aus. Dort müssten Programmierer die Software in mehr als 50 voneinander getrennten Bereichen anpassen.