Philippinen auf dem Weg zu regulierten Wetten auf Hahnenkämpfe
Ein Ausschuss des Repräsentantenhauses der Philippinen hat am Montag die Erhebung einer neuen Steuer von 5 % auf die Bruttoeinnahmen von Wettaktivitäten auf lizenzierte Hahnenkämpfe beschlossen. Die Steuereinnahmen aus den Wettaktivitäten sollen direkt an die Finanzbehörde Bureau of Internal Revenue (BIR) fließen.
Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Joey Salceda bestehe das Hauptziel darin, die traditionellen Hahnenkämpfe, auch Sabong genannt, transparenter und verantwortungsvoller zu gestalten.
Die Entscheidung des Repräsentantenhauses folgte, nachdem die Glücksspielbehörde Philippine Amusement and Gaming Corp (PAGCOR) im Oktober bekanntgegeben hatte, online gestreamte Hahnenkämpfe (E-Sabong) zu regulieren.
Diese Verfügung der Regierung bezieht sich auf das Platzieren von Wetten auf das Ergebnis von Hahnenkämpfen, unabhängig davon, ob dies persönlich vor Ort oder über das Internet erfolgt.
Die Regulierungsbehörde plant zudem, autorisierte Kampfarenen einzurichten. Die Kämpfe sollen dann online gestreamt werden.
Die Zentralregierung versucht, einen klaren Rahmen für die Regulierung der Hahnenkämpfe zu etablieren. Das macht diese Veranstaltungen zu einem legalisierten Bereich des Wettbewerbs.
Allerdings dürfte dies auch Anlass zur Kritik seitens zahlreicher Tierschutz-Initiativen sein, die sich für das Verbot von Hahnenkämpfen einsetzen. Im Ring tragen die Hähne dolchartige Aufsätze, die schwere Verletzungen verursachen. Nicht selten enden die Kämpfe mit dem Tod eines Tieres.
Strenge Polizeikontrollen gegen illegale Hahnenkämpfe
Hahnenkämpfe befinden sich derzeit noch in einer rechtlichen Grauzone. Aufgrund der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist Sabong seit dem 17. März 2020 verboten.
Die Regierung geht daher verstärkt gegen illegale Hahnenkämpfe vor. So seien laut dem Daily Guardian [Seite auf Englisch] die Polizeieinsätze gegen illegale Veranstaltungen um 3.100 % gestiegen.
Wann Hahnenkämpfe durchgeführt werden dürfen, ist gesetzlich genau festgelegt. So sind sie nur an lizenzierten Veranstaltungsorten an Sonn- und Feiertagen sowie während lokaler Feiertage für höchstens drei Tage gestattet.
Diese Kämpfe seien Teil der Kultur auf den Philippinen, erklärte die Sprecherin der Police Regional Office (PRO), Oberstleutnant Joem Malong. Entsprechend schwer sei die Verfolgung illegaler Veranstaltungen.
Malong erklärte, den Behörden lägen Berichte vor, nach denen Personen zu Sabong-Veranstaltungen in abgelegenen Dörfern im Hinterland reisten, um den Strafverfolgungsbehörden zu entgehen.
Mitte Oktober erlaubte die Inter-Agency Task Force für das Management neu auftretender Infektionskrankheiten (IATF) die Veranstaltung von Hahnenkämpfen in bestimmten Gebieten.
Die IATF betont jedoch, dass es weiterhin im Ermessen der örtlichen Verwaltungseinheiten (LGUs) liegen werde, ob sie Hahnenkämpfe in lizenzierten Arenen zulassen würden. Genehmigte Veranstaltungen unterlägen allerdings strenger polizeilicher Überwachung.