Freitag, 22. November 2024

Maltas Glücksspiel­behörde veröffentlicht Software zur Meldung von Wettbetrug

Malta La Valetta

Maltas Glücksspielbehörde Malta Gaming Authority (MGA) hat am 23. November ein neues technisches Hilfsmittel vorgestellt, um Wettbetrug besser verhindern zu können. Künftig sollen alle Besitzer einer Glücksspiellizenz mithilfe der Software verdächtige Wettaktivitäten online melden können.

Wie die MGA am Montag mitteilte, sei das Suspicious Betting Reporting Mechanism (SBRM) getaufte System bereits sämtlichen in Malta registrierten Anbietern von Sportwetten zur Verfügung gestellt worden. Diese hätten nun bis zum 1. Januar 2021 Zeit, das Tool in ihre Anwendungen zu integrieren.

Umsetzung für alle Anbietern vorgeschrieben

Ab Anfang kommenden Jahres sei der Einsatz der Software für alle Wettanbieter verpflichtend vorgeschrieben, so die MGA [Seite auf Englisch]. Um den Einsatz für die Unternehmen so einfach wie möglich zu gestalten, habe die MGA den Beteiligten eine umfangreiche Nutzerhilfe bereitgestellt.

Nach Willen der MGA sollen mit der neuen SBRM-Software die Vorgaben zur Meldung von möglichem Wettbetrug effektiver umgesetzt werden. Künftig würden Hinweise direkt an eine neu geschaffene MGA-Abteilung, die die Wahrung der Integrität im Sport überwache, gesendet.

Um Spieler und Anbieter vor Wettbetrug besser zu schützen, hat die MGA in diesem Jahr bereits mit einer Reihe von Sportverbänden Vereinbarungen getroffen. So sehen die unter anderem mit dem Cricket-Verband ICC, World Snooker und dem schwedischen Fußballverband getroffenen Maßnahmen einen intensiven Datenaustausch sowie automatische Benachrichtigungen im Verdachtsfall vor.

Neben aktuellen Hinweisen müssten Anbieter darüber hinaus von nun an alle sechs Monate über verdächtige Wettaktivitäten berichten. Dabei sollen sie unter anderem angeben, in welchen Sportarten wie viele Auffälligkeiten registriert worden und von wie vielen Kundenkonten diese ausgegangen seien.

Die neuen Regelungen zur Verhinderung von Wettbetrug hatte Maltas Glücksspielaufsicht bereits im Mai 2020 präsentiert und im Oktober beschlossen.

IBIA verlangt weitere Maßnahmen

Im Zusammenhang mit der Software-Präsentation hat die für die Wahrung der Integrität im Wettgeschäft zuständige International Betting Integrity Association (IBIA) die MGA darauf hingewiesen, dass weitere Maßnahmen zum Schutz vor Wettbetrug nötig seien.

Damit dieser wirksam bekämpft werden könne, müsse die Behörde den Austausch mit anderen internationalen Kontrollorganen sicherstellen. Zugleich müsse bei Anbietern und Spielern ein schärferes Bewusstsein für Wettbetrug und dessen Auswirkungen auf die Integrität im Sport geschaffen werden.