Britischer Glücksspielverband begrüßt verlängertes Job-Hilfsprogramm
Nach dem erneuten Lockdown in England und Schottland hat der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) die Ankündigung eines verlängerten Job-Hilfsprogramms begrüßt. Die Regierung hatte erklärt, dass sie nach der verordneten Schließung aller nicht-essenziellen Geschäfte die Unterstützung für die Beschäftigten um einen weiteren Monat verlängern werde.
Nachdem Premierminister Boris Johnson am Wochenende bekanntgegeben hatte, dass neben Pubs und Restaurants auch Casinos, Spiel- und Bingohallen sowie Wettbüros vom 5. November bis mindestens 2. Dezember schließen müssen, hatte sich in der Glücksspielbranche umgehend scharfe Kritik geregt.
Lockdown als Gefahr für die Glücksspielbranche
So wurde der Regierung von vielen Seiten vorgeworfen, mit der Schließung eine willkürliche Entscheidung getroffen zu haben. Diese habe das Potenzial, die gesamte Branche schwer zu schädigen.
Eine solche Befürchtung wurde am Montag mit der angekündigten Verlängerung des Hilfsprogramms zumindest zerstreut. So soll die finanzielle Unterstützung für die Beschäftigten bis mindestens zum 2. Dezember fortgesetzt werden.
Der BGC-Vorsitzende Michael Dugher erklärte im Zuge der Ankündigung:
Wir begrüßen die Unterstützung für Unternehmen, die im Rahmen des zweiten Lockdowns schließen müssen. Nichts ist für unsere Branche wichtiger als die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden. Deshalb möchten wir einen Beitrag zu den nationalen Bemühungen zur Bekämpfung dieses Virus leisten. Es ist wichtig, dass Wettbüros nach Ablauf des Lockdowns zusammen mit anderen nicht wesentlichen Einzelhandelsgeschäften sicher öffnen können.
Gleichzeitig betonte der BGC-Boss, dass auch Casinos, die „die besten Anti-Covid-Maßnahmen der gesamten Entertainment- und Gastronomiebranche“ eingeführt hätten, ebenfalls umgehend nach Ende des erneuten Lockdowns öffnen müssten.
Im Gegensatz zum ersten Lockdown könnten nach Expertenmeinung zumindest die Anbieter von Online-Wetten unter der Situation weniger leiden. Grund dafür sei, dass die meisten Sportveranstaltungen wie geplant stattfinden. Experten erwarten durch die Schließung der stationären Wettbüros sogar einen Umsatzschub, wenn die Kunden auf den Abschluss von Online-Wetten ausweichen.
Dugher mahnte, dass ein erneutes Chaos, wie im vergangenen Sommer, als sich die Wiedereröffnung der Glücksspieleinrichtungen lange hingezogen habe, für die Branche existenzgefährdend sei.
Dies sei darüber hinaus für den gesamten britischen Sport bedrohlich, da die Glücksspielunternehmen einen bedeutenden Beitrag zu dessen Finanzierung leisteten. Hier hob Dugher insbesondere den Pferderennsport hervor, der jährlich eine millionenschwere Unterstützung von Firmen aus der Wettbranche erhalte.