Sonntag, 24. November 2024

Finnland: Innenministerium will Werbung für Spielautomaten verbieten

Eine Arbeitsgruppe des finnischen Innenministeriums hat eine Vielzahl an Empfehlungen ausgesprochen, mit denen das Glücksspiel an Spielautomaten sicherer gestaltet werden soll. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht  [Dokument auf Finnisch] hervorgeht, schlage die Gruppe unter anderem ein Verbot von Werbung für Spielautomaten vor.

Der Vorschläge richteten sich an politische Entscheidungsträger und diene dazu, soziale, gesundheitliche und finanzielle Glücksspiel-Schäden zu begrenzen. Weitere Empfehlungen betreffen die Funktionen einzelner Spielautomaten, Spielbeschränkungen, den Selbstausschluss für Spieler sowie die Zugangsbeschränkungen einzelner Spiele.

Keine Werbung für Spielautomaten

Werbung für Spielautomaten solle der Arbeitsgruppe zufolge vollständig abgeschafft werden. Dazu solle Werbung im traditionellen Sinne verboten werden. Zusätzlich solle jedoch auch die Gestaltung der Automaten überdacht werden, die unter Nutzung von Licht, Farben und Sound zur Attraktivität der Spielautomaten beitrügen.

Der finnische Glücksspiel-Monopolist Veikkaus hat sich zuletzt aus eigenem Antrieb dafür eingesetzt, sicheres Glücksspiel an Spielautomaten zu fördern. Anfang Oktober hat der Anbieter bekannt gegeben, noch in diesem Monat eine Pilotphase für ID-Checks an Veikkaus-eigenen Spielautomaten starten zu wollen.

Damit kommt Veikkaus der Neuauflage des finnischen Lotteriegesetzes zuvor, welches die Spieler-Identifizierung an Spielautomaten ab dem Jahr 2023 vorschreibt. Zusätzlich hat sich der Anbieter dazu verpflichtet, die Anzahl seiner Spielautomaten bis zum Ende dieses Jahres um 8.000 Geräte zu reduzieren.

ID-Checks an Spielautomaten

Im zweiten Teil, der von den Wissenschaftlern Tuulia Lerkkanen and Virve Marionneau der Universität Helsinki verfasst wurde, zieht der Bericht Vergleiche zu anderen Glücksspiel-Märkten in Schweden, Norwegen, Dänemark, Polen, Italien und Großbritannien.

In diesem Zusammenhang weist der Report auf das erhöhte Risiko einer hohen Anzahl von leicht zugänglichen Spielautomaten hin:

(…) Spielautomaten sind in großer Zahl besonders schädlich, wenn sie in leicht zugänglichen Bereichen platziert werden und über Funktionen verfügen, die Spieler dazu ermutigen, weiterzuspielen.

Die Identifizierung von Spielern, wie sie bereits in Norwegen praktiziert werde, sei ein effektives Mittel, um eine Vielzahl an Spielerschutz-Maßnahmen auch an Spielautomaten umzusetzen, so etwa das Selbstausschlussregister und individuelle Einsatzlimits. So hätten sich etwa in Schweden und Dänemark zentralisierte Selbstausschlussregister bewährt, die auch Spielautomaten einschließen, so die Forscher.