Las Vegas Sands plant milliardenschweren Verkauf seiner US-Casinos
In Las Vegas bahnt sich möglicherweise ein milliardenschwerer Casino-Deal an. Wie der Finanznachrichtendienst Bloomberg [Seite auf Englisch] am Montag meldete, plane die Las Vegas Sands Corp., ihre Casinos in der Spielermetropole für rund 6 Mrd. USD abzustoßen.
Dem Bericht zufolge habe das Sands-Management um Besitzer Sheldon Adelson Berater damit beauftragt, die Möglichkeit eines Verkaufs der Casinos in Las Vegas zu prüfen. Von dem Deal wären das weltberühmte Venetian Resort Las Vegas, das Palazzo-Casino sowie das Sands Expo Convention Center betroffen.
Mit einem Umsatz von über 12 Mrd. USD zählt Las Vegas Sands zu den größten Glücksspielunternehmen der Welt. Mit 53 % hält Gründer Sheldon Adelson die Mehrheit an dem Casino-Betreiber. Der Milliardär ist als großzügiger Unterstützer von US-Präsident Trump bekannt.
Ein Insider aus dem Sands-Konzern habe den Bloomberg-Redakteuren berichtet, dass sich das Unternehmen einen Verkaufserlös von 6 Mrd. USD erhoffe. Derzeit befände man sich jedoch noch in einem frühen Stadium der Verhandlungen mit möglichen Interessenten.
Schrumpfendes US-Geschäft
Ein Grund für den möglichen Verkauf könnte das schrumpfende US-Geschäft des Konzerns sein. Finanzexperten zufolge sei der US-Umsatzanteil stark gesunken. So lägen die Einnahmen der Vegas-Casinos nur noch bei 15 % des Gesamtumsatzes.
Ben Lee, Managing Partner bei der auf die Glücksspielbranche spezialisierten Unternehmensberatung IGamiX in Macau, erklärte:
Die wachsende Bedeutungslosigkeit des US-Marktes erklärt, warum Las Vegas Sands versucht, sein US-Geschäft auszulagern. Es sind 15 % des Umsatzes, aber 80 % der regulatorischen Schmerzen und Belastungen.
Inzwischen erwirtschafteten die Casinos in Singapur und Macau weitaus höhere Einnahmen als ihre Pendants in Las Vegas. Experten gehen deshalb davon aus, dass sich Sands künftig auf den lukrativeren asiatischen Markt konzentrieren könne.
Dieser Schritt mache nach Meinung der Bloomberg-Analysten gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie Sinn. So sei die Situation in Las Vegas äußerst fragil, während sich die Geschäfte in Macau langsam wieder erholten. Der Verkaufserlös könne dazu beitragen, die Marktposition in Asien zu festigen.
Sands hüllt sich bezüglich weiterer Informationen zu den Verkaufsgerüchten vorerst in Schweigen. Ein Sands-Sprecher erklärte lediglich, dass er dem Bloomberg-Bericht nichts hinzuzufügen hätte.
Umso erfreuter reagierten Anleger auf die Nachricht. Im nachbörslichen Handel stieg der Wert der Sands-Aktien um 12 %, nachdem die Aktie den Handelstag zuvor mit einem Minus von 3 % beschlossen hatte.