English Football League spricht sich für verantwortungsvolles Glücksspiel-Sponsoring im Fußball aus
Die englische Fußballliga EFL hat sich für das Sponsoring von Fußballvereinen durch Glücksspiel- und Sportwetten-Anbieter ausgesprochen. Wie die zweithöchste Liga des Landes am Sonntag in einem Statement [Seite auf Englisch] bekannt gegeben hat, werde im Rahmen der Zusammenarbeit verantwortungsvolles Glücksspiel gefördert.
Verantwortungsvolles Glücksspiel fördern
Gemeinsam mit dem EFL-Sponsor Sky Bet arbeite die Liga daher daran, sicheres Glücksspiel zu promoten. Auf den Trikots der Spieler würde speziell dafür geworben. 70 % der Werbung beinhalte zudem Botschaften zu sicherem Glücksspiel.
In diesem Zusammenhang spricht sich die EFL gegen ein Verbot von Sponsoren aus der Glücksspielbranche aus:
Die Verbindung zwischen Fußball und dem Glücksspiel-Sektor besteht seit langem und bietet einen partnerschaftlichen, evidenzbasierten Ansatz zur Verhinderung von Glücksspiel-Schäden, der weitaus nützlicher ist als ein generelles Verbot jeglicher Art.
Die Zusammenarbeit mit Glücksspiel-Anbietern sei zudem von hoher Bedeutung für den englischen Fußball. Mehr als 40 Millionen GBP (rund 44 Millionen Euro) flössen pro Saison von der Glücksspiel-Branche an die EFL und ihre Vereine.
Insbesondere die Auswirkungen der Corona-Krise, in der viele Clubs in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien, hätten die Bedeutung dieser Partnerschaft verdeutlicht. Während andere Sektoren von staatlichen Hilfen profitiert hätten, zeigte sich die EFL in ihrem Statement enttäuscht darüber, dass englische Fußballvereine weitestgehend auf sich selbst gestellt gewesen seien.
Kommt ein Verbot von Glücksspiel-Sponsoren im Fußball?
Während die EFL eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit zwischen Fußballvereinen und Glücksspiel-Anbietern befürworte, unterstehe diese einer ständigen Überprüfung. Dazu verpflichte sich die EFL zudem, mit der britischen Regierung zusammenzuarbeiten.
Das Sponsoring und die damit verbundene Werbung für Glücksspiel und Sportwetten sieht sich in Großbritannien indessen in jüngster Zeit mit zahlreichen kritischen Stimmen konfrontiert.
Zuletzt hatte sich im britischen Oberhaus die Gruppe Peers for Gambling Reform gebildet, um eine Reformierung der Glücksspiel-Gesetzgebung aus dem Jahr 2005 voranzutreiben. Zu den Forderungen zählt unter anderem die Abschaffung von Glücksspiel-Werbung. Im Juli hatte sich zudem die parteiübergreifende Gambling Related Harm All Party Parliamentary Group für ein Verbot von Sportwetten-Werbung auf Fußball-Trikots ausgesprochen.
Ob es zu einem Verbot von Glücksspiel-Sponsoren im englischen Fußball kommt, wird sich im Zuge der Überprüfung der britischen Glücksspiel-Gesetzgebung zeigen. Im September hatte Premierminister Boris Johnson verkündet, die Überprüfung zusammen mit seinen engsten Beratern selbst in die Hand nehmen zu wollen. Erste Ergebnisse werden für das kommende Jahr erwartet.