England: Minderjährige sollen Einhaltung von Alterskontrollen an Spielautomaten in Pubs testen
Der Stadtrat von Sheffield in England plant den Einsatz Minderjähriger, um Pub-Wirte bei Verstößen gegen das Mindestalter von 18 Jahren für Spielautomaten zu überführen. Wie lokale Medien diese Woche berichtet haben, sei das Vorhaben Teil einer neuen Strategie der Stadt, um gegen das Glücksspiel von Minderjährigen vorzugehen.
Jugendliche als Lockvogel für Spielautomaten-Betreiber
Die neue Sheffield Joint Test Purchase Strategy ziele darauf ab, Minderjährige und andere gefährdete Menschen vor Schäden und Ausbeutung zu schützen. Sie solle zudem Anbietern von Glücksspiel und deren Mitarbeitern Unterstützung zur Einhaltung der Gesetze bieten.
Jugendliche sollen dazu lokale Pubs aufsuchen und testweise an den dort betriebenen Spielautomaten spielen. Auf diese Weise solle überprüft werden, ob die Betreiber ihrer Verpflichtung nachgingen und das Alter der Spieler kontrollierten.
Ein einmaliger Verstoß solle zunächst eine Verwarnung und ein freiwilliges Aufklärungstraining nach sich ziehen. Bei einem erneuten Verstoß solle der Betrieb dazu verpflichtet werden, die Mängel im Rahmen eines Aktionsplans zu beheben und an einem Aufklärungstraining teilzunehmen. Im Falle einer dritten Zuwiderhandlung innerhalb von 12 Monaten werde eine Überprüfung der Lizenz des Betreibers in die Wege geleitet.
Die Sheffield Children Safeguarding Partnership SCSP [Seite auf Englisch] ist die Behörde in Sheffield, die für die Gewährleistung des Jugendschutzes im Glücksspiel zuständig ist. Sie begleitet Glücksspiel-Betreiber bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.
Im Jahr 2018 hat die Behörde ein Aufklärungstraining entwickelt, mit dem Mitarbeiter der Glücksspiel-Branche für den Schutz von Jugendlichen und anderen gefährdeten Personen sensibilisiert werden sollen.
2018: 89 % der Pubs verstoßen gegen Jugendschutz
Gemäß einer Studie aus dem Jahr 2018 hätten 89 % der Pub-Betreiber gegen den Schutz von Minderjährigen im Glücksspiel verstoßen. In der Folge habe die Stadt eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe gebildet, bestehend aus Vertretern der Glücksspiel-Kommission, dem SCSP, der Polizei von South Yorkshire und weiteren Behörden der Stadt.
In einem Bericht des Stadtrates heißt es:
Diese Multi-Agency-Strategie bietet einen klaren Rahmen für den Umgang mit Betriebsstätten, die dauerhaft bei Tests durchfallen.
Der Stadtrat erhoffe sich nun, dass mit Hilfe der neuen Strategie das Glücksspiel von Minderjährigen in allen Betrieben der Stadt verhindert werden könne.