Beratungsstellen rufen zum morgigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht auf
Zum bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht laden zahlreiche Beratungsstellen zu Informationsveranstaltungen und Sprechstunden ein. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weist am 30. September auf die mit dem Glücksspiel verbundenen Suchtrisiken hin.
Regionale Aktionen und Online-Veranstaltungen geplant
Im nordrhein-westfälischen Wuppertal fällt der Aktionstag Glücksspielsucht mit der Eröffnung der Interkulturellen Woche zusammen. Glücksspiel-BeraterInnen der Caritas nutzen daher die Gelegenheit und bieten an einem Infostand vor dem Internationalen Begegnungszentrum der Caritas Informationen an.
Im niedersächsischen Osnabrück wolle die Diakonie beim Aktionstag insbesondere auf die Möglichkeit der Selbstsperre hinweisen, mit der sich gefährdete Spieler selbst den „Zugang zur Spielhalle verwehren“ können. Die Caritas weist hier auch auf Präventionsangebote wie das Selbstkontrolltraining „SKROLL“ hin, das für die Gefahren der Glücksspielsucht sensibilisieren soll.
Rheinland-Pfalz dagegen setzt in diesem Jahr auf Online-Angebote. Hier hat das Referat Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. (LZG) eine eigene Online-Veranstaltung konzipiert.
Die dreiteilige Online-Veranstaltungsreihe der LZG startet am 30. September mit dem Vortrag „10 Jahre Koordination des Landesprogramms – Glücksspielsuchtprävention bekommt ein Gesicht“. Am 7. Oktober referieren Dr. Klaus Wölfling und Dr. Michael Dreier von der Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz über Zahlen, Fakten und klinischem Alltag. Am 21. Oktober schließt die Veranstaltungsreihe mit dem Thema „In der Hoffnung auf den großen Gewinn: Motive für die Glücksspielteilnahme und Nutzung von Spielerschutzmaßnahmen. Ergebnisse einer Befragung von LottospielerInnen in Rheinland-Pfalz.“
Online-Glücksspiel in der Coronakrise
Die BZgA macht zum Aktionstag Glücksspielsucht 2020 darauf aufmerksam, dass die Suchrisiken sich durch die Coronakrise erhöhen könnten.
Die Leiterin der BZgA, Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, erklärte so in einer Pressemitteilung vom 28. September:
Die Nutzung digitaler Medien in Beruf und Freizeit hat in den letzten Monaten, bedingt durch die Coronavirus-Pandemie, deutlich zugenommen – damit rücken auch Online-Glücksspiele vermehrt in den Fokus. Insbesondere Online-Casinospiele bergen das Risiko einer Suchtentwicklung, denn die schnelle Spielabfolge, die rasch wechselnden visuellen Reize und das Spielen um virtuelles Geld sind verlockend und können dazu führen, dass der Bezug zu den real entstehenden Geldverlusten verloren geht.
Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie sei es daher besonders wichtig, die Menschen für die Suchtgefahren zu sensibilisieren. Informationen seien für Betroffene und Interessierte kostenfrei telefonisch bei der BZgA zugänglich. Vor Ort sind am 30. September in vielen Regionen der einzelnen Bundesländer spezielle Beratungsangebote der Landesstellen für Glücksspielsucht zu finden.