Freitag, 22. November 2024

Spielsüchtige verzockt Ersparnisse der Mutter bei Online-Bingo

Frau

Eine 49-jährige Frau aus dem englischen Barnstaple in der Grafschaft Devon hat die gesamten Ersparnisse ihrer schwerkranken Mutter (73) beim Online-Bingo verspielt. Es habe sich um einen Betrag in Höhe von 34.171,50 GBP gehandelt. Der Fall sei nun vor dem Exeter Crown Court verhandelt worden, berichtete am Donnerstag die britische Tageszeitung Mirror [Seite auf Englisch].

Sharron Morgan habe als Betreuerin ihrer Mutter Barbara Brown fungiert, die an mehreren Krankheiten leide. Daher habe sie auch Zugang zu ihrem Bankkonto gehabt. Staatsanwalt Brian Fitzherbert sagte, die Diebstähle hätten 2016 begonnen.

Morgan habe das Geld nach und nach auf ihr eigenes Konto überwiesen, das sie auch für die Transaktionen auf die Glücksspiel-Plattform Jackpot Joy verwendet habe. Der größte Teil des Geldes habe vom Renten- und Invalidengeld der Mutter gestammt. Morgan habe es abgehoben, sobald es eingezahlt worden sei.

Wenn das Geld knapp geworden sei, habe Morgan Fehler in den Computersystemen der Bank vorgegeben, um das Verschwinden des Geldes zu vertuschen. Der Stress scheint jedoch dazu geführt zu haben, dass die Mutter stark an Gewicht verlor.

Die Beschuldigte habe sich schließlich selbst bei der Polizei angezeigt, nachdem sie eine Woche vor Weihnachten im vergangenen Jahr versucht habe, Geld von einem Geldautomaten abzuholen. Dabei habe sie aber festgestellt, dass das Konto nur noch 18 Pence enthalten habe.

Da Morgan von Sozialleistungen lebe, könne sie das Geld nicht zurückzahlen, berichtet der Mirror. Frau Browns Geldinstitut, die Halifax Bank, habe ihr jedoch 28.00 GBP zurückerstattet.

Glücksspiel als Flucht aus unglücklichem Leben

Die 49-Jährige habe ihre Tat vor Gericht gestanden. Richter Timothy Rose verurteilte sie zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, ausgesetzt zur Bewährung, sowie zu sechs Monaten Hausarrest. Zudem muss Morgan an einem 15-tägigen Rehabilitationsprogramm teilnehmen.

Der Richter begründete das milde Urteil mit den schwierigen Lebensumständen der Angeklagten und der Einnahme hochdosierter Schmerzmittel, die sie aufgrund ihrer schweren Arthritis-Erkrankung habe einnehmen müssen.

Dennoch richtete Richter Rose ermahnende Worte an die Frau:

Was Sie Ihrer eigenen Mutter angetan haben, war außergewöhnlich grausam und zutiefst unehrlich. Was auch immer Ihre eigenen Schwächen und persönlichen Probleme sind und ich erkenne an, dass Sie sich nicht sehr stark gefühlt haben oder dass Sie kein glückliches oder einfaches Leben hatten, aber Sie haben einfach ihre gesamten Ersparnisse gestohlen.

Richter Rose führte aus, die Angeklagte habe sich dem Glücksspiel als Quelle des Trosts und der Flucht zugewandt, aber am Ende habe es nichts als weiteres Elend gebracht.