US-Glücksspiel-Verband führt Verhaltenskodex für Sportwetten-Anbieter ein
Die American Gaming Association (AGA) hat am Montag einen neuen Verhaltenskodex für Anbieter von Sportwetten vorgestellt. Die Präsentation erfolgte zu Beginn einer von dem US-Glücksspielverband organisierten Aktionswoche zum Thema verantwortungsvolles Spiel.
Hauptbestandteil der ab sofort geltenden Verhaltensregeln [Seite auf Englisch] ist der freiwillige Verzicht auf die Adressierung von Werbung an bestimmte Personengruppen. Dazu zählt die AGA insbesondere Minderjährige, aber auch die kaum älteren Besucher von Colleges, wo die Buchmacher keine Werbung schalten sollten.
Wie aktuell der geplante College-Bann ist, zeigt das Beispiel Pointsbet. In der vergangenen Woche schloss der Sportwetten-Anbieter einen Fünfjahresvertrag mit den Colorado Buffaloes, dem Sport-Team der Universität von Colorado. Dieser gibt dem Unternehmen, dass nicht Mitglied der AGA ist, das Recht, in den Stadien der Football-, Basketball- und Volleyball-Mannschaften zu werben.
Um Jugendliche wirksam zu schützen, sollten Anbieter bei ihren Werbekampagnen auf die Verpflichtung von populären Künstlern und den Einsatz beliebter Musikinhalte verzichten. Gleiches gelte für die Schaltung der Spots und Anzeigen auf von Minderjährigen häufig frequentierten Social-Media-Kanälen.
Keine falschen Versprechungen
Künftig dürfe Werbung nicht den Anschein erwecken, dass der Abschluss von Sportwetten zum persönlichen, finanziellen oder gesellschaftlichen Erfolg beitrage, so die AGA.
Außerdem solle bei der Sportwetten-Werbung vermieden werden, Spieler zum übermäßigen Wetten zu animieren. So heißt es in dem Kodex:
(…) Inhalte werden keine verantwortungslose oder übermäßige Teilnahme an Sportwetten bewerben. Jede Werbung enthält eine Info zum verantwortungsvollen Spiel sowie, soweit möglich, eine gebührenfreie Hotline-Nummer.
Nach Willen der AGA sollen die neuen Richtlinien sowohl für klassische Print- und TV-Werbung als auch für Kampagnen auf sämtlichen Onlinekanälen gelten. Der AGA-Vorstand äußerte zudem die Hoffnung, dass sich auch Nichtmitglieder an die Regeln hielten.
Um den Kodex durchzusetzen und gegebenenfalls anzupassen, hat die AGA ein Komitee eingerichtet. Dieses setze sich aus AGA-Personal und externen Glücksspiel-Experten zusammen. Demnach zählten neben fünf Vertretern von Anbietern wie William Hill und MGM Resorts zwei Glücksspiel-Forscher der Universität von Las Vegas zum Team der Kontrolleure.
Das Komitee solle zugleich als Anlaufstelle für Beschwerden aus der Öffentlichkeit fungieren. Hierzu werde ein Onlineformular bereitgestellt, mit dem Verstöße gegen den Verhaltenskodex gemeldet werden könnten.