Freitag, 22. November 2024

David Beckhams E-Sport-Firma geht an die Börse

Die E-Sport-Firma Guild Esports des ehemaligen Profi-Fußballers David Beckham (45) wagt den Sprung an die Börse. Wie die BBC am Mittwoch berichtet hat [Seite auf Englisch], werde Guild Esports damit als erstes E-Sport-Unternehmen an der Londoner Börse vertreten sein.

Ziel: Aufstieg in die Top 10

Mit dem Schritt wolle das Unternehmen 20 Millionen GBP (rund 22 Millionen Euro) beschaffen, um neue E-Sportler zu verpflichten und in die Weiterentwicklung des Unternehmens zu investieren. Bis zu 20 neue Spieler sollen bis Ende des kommenden Jahres rekrutiert werden.

Ziel sei es, innerhalb der kommenden drei Jahre in die Top 10 der E-Sport-Unternehmen aufzusteigen. Guild Esports wolle dazu dem Vorbild vieler anderer Firmen folgen, so Carleton Curtis, Geschäftsführer von Guild Esports:

Die wachsende weltweite Popularität des E-Sports hat es mehreren bestehenden Franchise-Unternehmen ermöglicht, ihre Aktivitäten durch Sponsoring, Einzelhandel, Merchandising, (…) Rundfunk und Turniere zu Geld zu machen.

Tatsächlich hat der E-Sport in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Allein im Jahr 2019 habe der Markt 951 Millionen US-Dollar generiert und 443 Millionen Zuschauer angezogen.

Vom E-Sport-Boom profitieren

Während der Corona-Pandemie hat der E-Sport einen regelrechten Boom erlebt. Infolge der Absage vieler Sportveranstaltungen weltweit waren zahlreiche Events ins Internet verlegt worden, darunter die Formel 1 und die Tour de France. Auch die Fangemeinschaft von Guild Esports sei im Laufe der Krise gewachsen.

In Deutschland ringt die E-Sport-Branche weiterhin um Anerkennung und kämpft darum, als „echter Sport“ angesehen zu werden. Erst im August hatte sich etwa der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung skeptisch über den E-Sport geäußert.

Mehrere FDP-Abgeordnete forderten unterdessen, der Förderung des E-Sports in Deutschland einen höheren Stellenwert einzuräumen. Der E-Sport habe großes wirtschaftliches Potenzial, das derzeit kaum genutzt würde, so die Politiker.

Der Börsengang von Guild Esports sei für den kommenden Monat geplant. Dann sollen 40 % der Aktien veräußert werden. Die Anteile sollen zunächst großen Investoren angeboten werden. Anschließend sollen sie zum freien Verkauf verfügbar sein.