Glücksspielanbieter Codere plant Imagewechsel in Spanien und Mexiko
Der spanische Glücksspielanbieter Codere hat in dieser Woche bestätigt, für das Marketing in Spanien und Mexiko nun mit der Marketing-Agentur Shackleton zusammenzuarbeiten. Das Unternehmen plane, sein Markenimage auf diesen Märkten zu erneuern und sich auf weitere südamerikanische Märkte ausdehnen zu wollen.
Im Mai hatte Codere Marketing-Agenturen zu einem Wettbewerb aufgerufen. Im Zuge dessen sollten sie Werbekampagnen entwerfen, mit denen die Marke sich bei einer globalen Zielgruppe neu positionieren könne.
Die Familie Martínez Sampedro und die Spielautomatenhersteller Franco gründeten im Jahr 1980 gemeinsam das Unternehmen Codere mit Sitz in Madrid. Zunächst beschränkte sich Codere auf den Betrieb von Spielautomaten, dehnte seine Aktivitäten aber schon bald auf den Betrieb von Casinos, Wettbüros und Bingohallen aus. Nach Mexiko expandierte Codere im Jahr 1998, nachdem es bereits in Kolumbien Erfahrungen auf dem lateinamerikanischen Markt gesammelt hatte.
Die neuen Marketingkampagnen sollen sich zunächst auf die beiden Länder Spanien und Mexiko beschränken. Ziel sei es jedoch, sie auf weitere lateinamerikanische Märkte auszudehnen, auf denen Codere sich etablieren wolle.
Carlos González de las Cuevas, Marketing Manager bei Codere, erklärte:
Bei Codere steht die Kreativität im Zentrum unserer Kommunikation und dies unterscheidet uns in diesem kompetitiven Sektor. Wir sind uns sicher, dass wir zusammen mit Shackleton alle Spieler in Spanien und Mexiko mit unserer nächsten Kampagne überraschen werden.
Codere ernennt Ex-Justizminister Catalá zum Rechtsberater
Umstrukturierungen auf dem spanischen Markt betreffen derzeit jedoch nicht nur die Marketing-Strategie des Unternehmens. So wurde in dieser Woche bekannt, dass der ehemalige Justizminister Spaniens, Rafael Catalá, die Leitung der Rechtsabteilung von Codere übernehme.
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren drei Führungskräfte diese Position besetzt und nach kurzer Zeit wieder aufgegeben hätten, habe dem Unternehmen ein juristischer Experte gefehlt, der die Geschäftsführung berate. Catalá habe Codere bereits hinsichtlich der bevorstehenden Änderungen der spanischen Glücksspielgesetzgebung beraten.
Catalá erwartet nun die Vermittlung im langjährigen Aktionärsstreit, der im Jahr 2017 von der Familie Martinez Sampedro gegen den Hedgefonds-Investor Silver Point Capital angestrengt wurde. In dem Rechtsstreit gehe es unter anderem um die Frage, ob Silver Point Capital nach dem Erwerb von 30 Prozent der Unternehmensanteile verpflichtet gewesen wäre, der Familie Martinez Sampedro ein formelles Übernahmeangebot zu machen.
Abzuwarten bleibt, ob es dem ehemaligen Justizminister gelingen wird, die Angelegenheit zu klären oder ob ihn das Schicksal seiner Vorgänger ereilen wird.