EGBA fordert einheitliche Verbraucherrechte für EU-Glücksspiel-Sektor
Die European Gaming and Betting Association (EGBA) hat sich für die Einführung von einheitlichen Verbraucherrechten für den europäischen Glücksspielsektor ausgesprochen. Wie die EGBA am Montag auf ihrer Webseite berichtet hat, habe sie einen entsprechenden Vorschlag bei der Europäischen Kommission eingereicht.
Die EU hatte zuvor dazu aufgerufen, zur vorgeschlagenen Neuauflage der Verbraucher-Richtlinie der Europäischen Kommission Stellung zu nehmen [Seite auf Englisch].
Die aktuelle Verbraucher-Agenda der EU stammt aus dem Jahr 2012 und läuft Ende dieses Jahres aus.
Die Neuauflage der Richtlinien sehe vor, die Herausforderungen der Digitalisierung und des zunehmenden grenzüberschreitenden Konsums einzubeziehen, so die Europäische Kommission.
Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Verbraucher in der EU sollen bei der Entwicklung der neuen Richtlinien berücksichtigt werden.
EU-Verbraucherschutz vereinheitlichen
Einheitliche Verbraucherrechte für den europäischen Glücksspielsektor würden die Sicherheit auf dem europäischen Online-Glücksspielmarkt erhöhen, so die EGBA:
Angesichts einer neuen europäischen Verbraucheragenda glauben wir, dass die Einführung eines spezifischen Satzes von Verbraucherrechten, die für den Online-Glücksspielsektor gelten, ein hohes Maß an Verbraucherschutz gewährleisten, Transparenz und Rechtssicherheit erhöhen und zu ausgewogenen und fairen Vertragsbedingungen führen wird, sowie zu einer insgesamt erhöhten Sicherheit für den Spieler.
Trotz des grenzübergreifenden Charakters des Online-Glücksspiels seien Spieler in der EU nicht überall gleichermaßen geschützt, da jeder Mitgliedsstaat eigene Regeln aufstelle. Spieler würden so unsicheren Schwarzmarkt-Seiten ausgesetzt, die zudem der europäischen Wirtschaft schadeten.
EU-weite Regeln für Spielerschutz und Glücksspiel-Werbung
Zu den Vorschlägen der EGBA zählen die Einführung eines EU-weiten Selbstausschluss-Systems, mit dem sich alle Spieler der EU-Länder selbst vom Glücksspiel ausschließen könnten.
Weiterhin verweist die EGBA auf ihren kürzlich veröffentlichen Verhaltenskodex für verantwortungsbewusste Glücksspiel-Werbung, der – sofern von allen Mitgliedstaaten anerkannt – Spieler EU-weit vor fahrlässiger Werbung schützen könne.
Zudem spricht sich die Vereinigung für mehr Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten aus und kritisiert in diesem Zusammenhang die Auflösung der Europäischen Expertengruppe für Online-Glücksspiel. Dadurch sei eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen den EU-Staaten verloren gegangen, so die EGBA.
Die Konsultation der Europäischen Kommission, im Rahmen derer Bürger und Interessensvertreter ihre Vorschläge einreichen können, dauert noch bis zum 06. Oktober. Die Annahme der neuen Verbraucherschutz-Richtlinien sei für das vierte Quartal 2020 geplant.