Montag, 25. November 2024

Atlantic City: Casinos drängen auf staatliche Finanzhilfen

Atlantic City Strand Beach Front Riesenrad

Knapp einen Monat nach ihrer Wiedereröffnung warten die neun Casinos in Atlantic City, New Jersey, noch immer auf die staatlichen finanziellen Hilfen, die die Gesetzgeber des Bundesstaates ihnen Mitte Juni zugesprochen hatten.

Wie der Nachrichtendienst Press of Atlantic City am Montag berichtet hat, hingen die zugrundeliegenden Gesetzesentwürfe noch immer in der Schwebe, obwohl sowohl das Unterhaus als auch das Oberhaus diesen grundsätzlich zugestimmt hätten.

Branche sollte sich schnell von Corona erholen

Die Gesetzesentwürfe (S2400/A4032 und S2398/A4031) sollten den Casinos nach ihrer Wiedereröffnung Steuererleichterungen, Gebührenfreiheit und zinsfreie Kredite ermöglichen.

Die Casinos [Seite auf Englisch] sollten dadurch vor weiteren Verlusten bewahrt werden und ihre Angestellten wieder beschäftigen und bezahlen können.

Trotz der strikten Sicherheitsvorkehrungen und Einschränkungen sollte sich die Branche, die als wirtschaftlicher Motor von Atlantic City gelte, so möglichst schnell von der fast viermonatigen Schließung erholen.

Damit ein Gesetzesentwurf in New Jersey zu einem Gesetz werden kann, müssen das Unterhaus (General Assembly), das Oberhaus (Senate) und schließlich der Gouverneur des Bundesstaates ihre Zustimmung geben. Legt der Gouverneur ein Veto ein, können die Häuser den Gesetzesentwurf gemäß den Forderungen des Gouverneurs entweder überarbeiten oder mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit das Veto außer Kraft setzen und somit den originalen Vorschlag zum Gesetz machen.

Der Vorsitzende des Unterhauses, Louis Greenwald, der beide Gesetzesentwürfe ursprünglich präsentiert hatte, erklärte am Montag, dass die Gesetzgeber noch immer darüber diskutierten, welches „der nächstbeste Schritt“ sei, um die Industrie zu unterstützen.

Er bezeichnete die Gesamtsituation als „instabil“, da das Virus und seine Auswirkungen permanent im Wandel seien. Die Gesetzgeber seien daher noch immer in einer „Phase des Lernens“.

Casinos in Sorge um ihre Existenz

Die Casino-Inhaber hätten laut Atlantic City Press kein Verständnis für das fortwährende Zögern der Regierung. Aufgrund der vom Gouverneur auferlegten Restriktionen könne sich die Branche ohne finanzielle Unterstützung nicht erholen.

Joe Lupo, der Vorsitzende des Hard Rock Casinos, sagt:

Die Restriktionen, unter denen wir arbeiten, und all die anderen COVID-Maßnahmen im Staat, haben das Hauptziel verändert und dieses ist unter den Richtlinien über einen längeren Zeitraum nicht tragbar. Ohne Unterstützung sehe ich echte Probleme für die Zukunft.

So dürfen die Casinos derzeit nur mit einer Besucherkapazität von 25 % arbeiten. Auch gilt weiterhin ein striktes Rauchverbot und ein Verzehrverbot von Speisen und Getränken.

Auch der Geschäftsführer des Ocean Casino Resorts, Terry Glebocki, betont die Notwendigkeit der Casino-Hilfspakete. Andere Industriezweige hätten ebenfalls finanzielle Regierungshilfen zur Existenzrettung erhalten. Die Casinos seien bisher jedoch kategorisch von diesen ausgeschlossen worden.