Freitag, 22. November 2024

Endgültiges Aus für Hunderennen auf der Bahn von Belle Vue

Hunderennen

Für die traditionsreiche Rennbahn von Belle Vue in Manchester ist das Aus gekommen. Die Betreiber der Arena Racing Company (ARC) haben am 1. August bekanntgegeben, die Rennstrecke dauerhaft zu schließen [Seite auf Englisch].

Mit dem Entschluss findet Belle Vues 94-jährige Sportgeschichte ein Ende. Auf der 1926 eröffneten Strecke waren über viele Jahrzehnte Hunderennen und Motorsportveranstaltungen ausgerichtet worden.

ARC-Renndirektor Mark Spincer erklärte das Aus:

Die Schließung von Belle Vue war unglaublich schwierig, insbesondere angesichts der Geschichte des Stadions. Aber unsere Beratungen zu künftigen Optionen ließen keine Möglichkeit erkennen, bei der sich das Unternehmen selbst finanzieren konnte.

Das letzte Rennen liegt bereits einige Zeit zurück, denn auch Belle Vue war von den Covid-19-bedingten Einschränkungen betroffen. So fand der letzte Wettbewerb unter Ausschluss des Publikums am 6. Juni statt.

Nach ersten Lockerungen war damals ein Neustart gewagt worden. Doch aufgrund ausbleibender Zuschauer und Wetteinnahmen entschloss sich die ARC, diesen nach nur einem Rennen zu beenden.

Der künftige Verwendungszweck der Rennbahn steht bereits fest. Im vergangenen Jahr genehmigte die Stadtverwaltung von Manchester einen möglichen Abriss und erlaubte den Bau von 250 Häusern und Wohnungen. Schon damals begrüßten Gegner der Hunderennen diesen Schritt und zeigten sich „überwältigt“ von der Aussicht auf ein baldiges Ende der Rennen.

Das endgültige Aus der Rennbahn hatte sich schon seit letztem Dezember abgezeichnet. Damals kündigte die ARC an, die Bahn voraussichtlich im Laufe das Jahres 2020 schließen zu wollen.

Wachsende Kritik auch in den USA

Die Hunderennen sind nicht nur in Großbritannien heftiger Kritik ausgesetzt. Nun gibt es auch in den USA verstärkte Bemühungen, den Veranstaltungen ein Ende zu bereiten. Am vergangenen Freitag reichten zwei Kongressabgeordnete in Washington einen Gesetzentwurf ein, der die landesweite Abschaffung der Rennen zum Ziel hat.

Gegner werfen Hundebesitzern und Trainern schon lange schwere Verstöße gegen das Tierwohl zu. So würden viele Hunde während des harten Trainings oder bei Rennen schwer verletzt. Darüber hinaus würden viele Tiere nach Ende ihrer „Karriere“ unter äußerst schlechten Bedingungen gehalten oder gar getötet, sobald sie ihren Besitzern kein Geld mehr einbrächten.

Zusätzlichen Gegenwind erhielten die Anhänger der umstrittenen Rennen, nachdem in der letzten Woche Videos über die vermeintlich tierquälerischen Methoden der Branche aufgetaucht waren. Die heimlich gefilmten Aufnahmen zeigten, wie lebende Hasen für das Training der Hunde eingesetzt wurden.

Nach Veröffentlichung der Clips forderten Kritiker erneut einen sofortigen Stopp der Veranstaltungen in den USA. Nun liegt es in der Verantwortung der Politiker des US-Kongresses, über ein mögliches Verbot zu entscheiden.