Lottofee Franziska Reichenbacher: Eine Panne und warum Frauen besser sein müssen als Männer
Die Journalistin Franziska Reichenbacher (52) ist seit 1998 Lottofee beim staatlichen Fernsehsender ARD. In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin T-Online erzählt die Moderatorin von ihrer Arbeit als Lottofee, von einer Panne bei einer Ziehung und warum Frauen ihren Job immer noch besser als Männer machen müssten.
Reichenbacher erzählte, dass sie auf den Fehler, der bei der Samstagsziehung vom 30. Juli 2005 aufgetreten sei, am häufigsten angesprochen werde. Zwar sei damals die Zusatzzahl 18 gezogen worden, doch durch einen Systemfehler sei die 8 auf dem Display erschienen. Sie habe daraufhin die 8 genannt.
Auch niemandem sonst im Studio sei der Fehler sofort aufgefallen. Doch obwohl es sich eigentlich nur um einen Flüchtigkeitsfehler gehandelt habe, sei die Verwirrung bei den Spielern groß gewesen, denn niemand sei sich sicher gewesen, welche Zahl die richtige gewesen sei.
Gerät defekt: Lotto-Panne 2013 – Ziehung ungültig
Eine weitere Panne bei der Lottoziehung erfolgte am 3.4.2013. Zwei Kugeln steckten im Zahlenschlitten des Ziehungsgerät fest. So wurde nur mit 47 statt mit 49 Kugeln gespielt. Der Fehler blieb vorerst unbemerkt und die Sendung wurde ausgestrahlt.
Der Ziehungsleiter entdeckte den Fehler erst am Ende der Ausspielung. Die erste Ziehung wurde anschließend für ungültig erklärt und musste am selben Abend wiederholt werden.
Lottofee – Das ist doch kein Beruf
Bevor Franziska Reichenbacher 1998 Karin Tietze-Ludwig nach über 30 Jahren abgelöst habe, sei sie als Nachrichtenmoderatorin in Berlin tätig gewesen. Reichenbacher erzählte, dass sogar ihre Mutter zunächst Zweifel an der Wertigkeit ihrer Aufgabe geäußert habe.
Darüber hinaus sei es auch in der Medienbranche schwierig, als weibliche Mitarbeiterin die gleiche Anerkennung zu erhalten wie die männlichen Kollegen. Sie kommentiert:
Wie in den meisten anderen Berufen auch, müssen Frauen, wenn sie erfolgreich sein wollen, auch hier besser als Männer sein, denn sie werden kritischer beurteilt, sowohl intern als auch vom Publikum. Das hat einfach mit dem Frausein zu tun. Da wird sich in Zukunft sicher noch viel ändern, weil der Blick auf Frauen sich im Moment rasend schnell verändert und natürlich eine neue Generation heranwächst, die mit ihrem Blick für Diversität und ihrem Medienverhalten sowieso alles durcheinanderwirbelt.
Am morgigen Samstag wird Franziska Reichenbacher ihre Tätigkeit fortsetzen und die Samstagsziehung moderieren. Ein Jackpot von 17 Mio. Euro wartet auf den künftigen Lottokönig.