Glücksspielsperren bei Monzo Bank auf Rekordhoch
Die Zahl von Bankkunden, die sich beim britischen Finanzdienstleister Monzo Bank für Glücksspielüberweisungen haben sperren lassen, hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Wie das Wirtschaftsnachrichtenportal AltFi [Link auf Englisch] am Mittwoch berichtet hat, nutzten derzeit knapp 223.000 Kunden die Sperrfunktion für Glücksspiel.
AltFi zufolge habe die Online-Bank das Blocking für Online-Glücksspielüberweisungen im Jahre 2018 eingerichtet. Zur Markteinführung hätten zunächst lediglich 5.000 Nutzer von der Funktion Gebrauch gemacht.
Überweisungssperren für Online-Glücksspieltransaktionen haben in der jüngeren Vergangenheit in Großbritannien an Popularität gewonnen. So haben wir im März darüber berichtet, dass mittlerweile 570.000 Briten die Sperren nutzten. Angeboten werden sie unter anderem von Banken wie Monzo, Starling Bank, Lloyds und HSBC.
Durch Aktivierung der Sperre können sich Bankkunden von Geldtransfers an Online-Glücksspielseiten und Kartenzahlungen in landbasierten Wettbüros ausschließen lassen. Gleiches gilt für Bargeldabhebungen in Einrichtungen mit Glücksspielangeboten.
Wollen Bankkunden die Funktion deaktivieren, müssen sie zuvor eine 48-stündige „Cool-Off“-Periode abwarten und danach persönlich mit einem Mitarbeiter des Kundensupports sprechen.
Problemspieler sollen geschützt werden
Die Einführung von Überweisungssperren für Online-Casinos und Buchmacher wurden in den vergangenen Jahren immer wieder von britischen Spielerschützern gefordert. Sie sollten dabei helfen, Problemspieler vor Überschuldung zu schützen.
Laut der Spielerschutzinitiative GambleAware seien 80 % aller hilfesuchenden Glücksspieler verschuldet. Helen Undy vom Money and Mental Health Policy Institute schildert die Auswirkungen der Überschuldung infolge von Glücksspielsucht auch als Problem für die psychische Gesundheit:
„Glücksspiel ist für viele Menschen eine harmlose Freizeitbeschäftigung. Aber wenn es schief geht, kann problematisches Glücksspiel zu einer Schuldenspirale führen, unsere geistige Gesundheit zerstören und Beziehungen ruinieren.“
Die Zahlungssperre sei eine simple Maßnahme, die einen enormen Unterschied mache. Obgleich die steigenden Nutzerzahlen allgemein positiv bewertet werden, bemängeln Kritiker die beschränkte Verfügbarkeit.
GambleAware zufolge stellten noch nicht alle britischen Finanzdienstleister die Funktion zur Verfügung. Bislang seien noch immer geschätzte 28 Millionen Bankkonten ohne Schutz, so die Spielerschützer.