Dänische Glücksspielbehörde stellt neue Forderungen an das Online-Glücksspiel
Die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden [Seite auf Englisch] hat am Montag eine neue Version ihrer Anforderungen an Betreiber von Online-Casinos und -Wetten präsentiert.
An erster Stelle stehen dabei die Marketingaktivitäten der Glücksspielanbieter. Künftig stuft die Behörde die von den Betreibern auf die Smartphones ihrer Kunden gesendeten Push-Nachrichten als Glücksspielwerbung ein.
Deshalb müssen Unternehmen, die dieses Tool nutzen, zuvor in der ROFUS-Onlinedatenbank prüfen, ob sich die Adressaten dort freiwillig für das Glücksspiel gesperrt haben. Ist dies der Fall, dürfen die Nachrichten nicht an die betreffende Person geschickt werden.
Zudem muss bei Spielen im Online-Casino künftig eindeutig ersichtlich sein, ob es sich bei dem gewählten Angebot um ein Spiel gegen den Computer (bspw. Spielautomaten, Roulette) oder gegen menschliche Teilnehmer (bspw. Poker, Backgammon) handelt.
Wetten auf Fantasy Sports als neue Kategorie
Eine weitere Neuerung betrifft Wetten auf Fantasy Sports. Grund dafür sei, dass die Nachfrage nach Fantasy Sports mit Beginn der Covid-19-bedingten Absage der meisten Sportveranstaltungen in Dänemark sprunghaft angestiegen sei.
Um Wetten auf die virtuellen Wettbewerbe stärker von klassischen Sportwetten zu trennen und den Unterschied für Spieler sichtbarer zu machen, verlangt die Glücksspielaufsicht von den Betreibern die Schaffung einer eigenen Fantasy Sports-Kategorie. Sie gibt den Firmen bis Anfang September Zeit, um diese Regelung umzusetzen.
Die Neuerungen sind Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die dänische Regierung Spieler vor den negativen Auswirkungen des Glücksspiels schützen möchte. So wurden bereits im Januar Limits für Einzahlungen auf Spielerkonten eingerichtet. Zudem können sich Spieler seit Anfang des Jahres in der ROFUS-Datei für die Teilnahme am Glücksspiel sperren lassen.
Derzeit scheint es, als könnte die Spillemyndigheden-Strategie aufgehen. So vermeldeten die Statistiker der Behörde für das erste Quartal 2020 einen fünfprozentigen Rückgang der Glücksspielumsätze im Vergleich zum Vorjahr.
Wettanbieter mit stationären Geschäften müssen nach Willen der Behörde darüber hinaus sicherstellen, dass auf jedem Wettschein die Identifikationsnummer des Wettterminals, an dem die Wette abgeschlossen wurde, nachvollziehbar ist.
Es herrscht also Handlungsbedarf bei den Anbietern, um die Forderungen umzusetzen. Die Liste erhebt nach Angaben der Kommission allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist möglich, dass künftig noch weitere Anforderungen auf die Lizenznehmer zukommen könnten.