Montag, 23. Dezember 2024

Online-Glücksspiel-Anbieter Skillz wegen Betrugs auf 5,9 Mio. USD Schadensersatz verklagt

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Zwei Highstakes-Online-Spieler haben im Mai beim US-Bezirksgericht in Nevada eine Klage wegen Betrugs gegen die Spiele-Webseite Skillz eingereicht, in der sie Schadensersatz in Höhe von 5,9 Mio. USD fordern.

Die Kläger behaupten, der Spieleanbieter habe die Auszahlung hoher Preisgelder verweigert. Weiterhin fordern die Kläger von Skillz die Rückzahlung eines Betrags von 1,5 Mio. USD, die sie gegen einen mutmaßlichen Betrüger verloren hätten.

Ihr Rechtsvertreter Mac Verstandig, der auch Dutzende von Pokerspielern im Betrugsskandal von Mike Postle vertritt, reichte die Klage im Namen der Kläger Alyssa Ball und John Prignano ein.

Was ist Skillz?

Skillz ist eine MultiplayerGaming-App, die Spiele wie Sudoku, Match-3-Games und Minesweeper, aber auch Kartenspiele wie Gin Rommé, Chinese Poker, Solitaire und Bridge anbietet. Die Spieler können sowohl um Spielgeld als auch um Echtgeld spielen.

Zwar sind die Gesetze im Bundesstaat Nevada [Seite auf Englisch] hinsichtlich des Glücksspiels äußerst restriktiv, doch Skillz behauptet auf seiner Webseite, dass es sich bei seinen Angeboten nicht um Glücksspiel handele, sondern um Geschicklichkeitsspiele.

Die Vorwürfe gegen Skillz

Der Kläger Prignano behauptet, Skillz Inc. Habe ihm seinen Preis vorenthalten. Mit dem Skillz.com-Treueprogramm soll der Texaner genug Punkte gesammelt haben, um einen Porsche Boxster im Wert von 60.000 USD zu beanspruchen.

Prignano sagte, Skillz habe seinen Antrag auf den Preis abgelehnt, da er nicht genügend Punkte gesammelt habe. Prignano behauptet weiterhin, 950.000 USD an einen Betrüger verloren zu haben, der sich „John Doe“ genannt habe. [Anm. d. Red.: Der Name „John Doe“ ist ein häufig verwendeter Name, wenn die wahre Identität einer Person unbekannt ist oder absichtlich verborgen werden soll.]

Nachdem sich Prignano über den mutmaßlichen Betrüger beschwert habe, habe die Webseite seinen Account geschlossen und sein Guthaben in Höhe von 280.000 USD einbehalten.

Einen ähnlichen Vorwurf erhebt die Klägerin Alyssa Ball. Die 19-Jährige habe im August 2019 begonnen, bei Skillz zu spielen. Nachdem sie anfangs rund 50.000 USD bei 21 Blitz verloren habe, habe sie sich mit dem Spiel auseinandergesetzt und seitdem Gewinne generieren können.

Auch Ball sagte, dass sie daraufhin ebenfalls gegen einen gewissen „John Doe“ 650.000 USD verloren habe. Ball habe dann bei Skillz den mutmaßlichen Betrüger gemeldet und eine Rückerstattung des verlorenen Geldes gefordert. Das Unternehmen habe jedoch ihr Konto gesperrt, statt Maßnahmen gegen den Betrug zu ergreifen.

Ein Sprecher von Skillz entgegnete:

Diese Klage wurde von zwei Personen eingereicht, die zusammengearbeitet haben, um die Skillz-Community zu betrügen. Sie wurden von unserem Vertrauens- und Sicherheitsteam ausfindig gemacht und gemäß unseren Nutzungsbedingungen und unserer Verpflichtung zu Ehrlichkeit, Integrität und Fairness von unserer Plattform ausgeschlossen. Ihr Fall ist bedeutungslos und ein Versuch, unser Unternehmen unter Druck zu setzen und illegitime Gewinne zu erzielen. Wir werden uns energisch verteidigen und alle Rechtsmittel prüfen, um unsere Gemeinschaft zu schützen.

Mac Verstandig bezeichnete die Vorgehensweise von Skillz als „besorgniserregend“. Der vorliegende Fall beweise, warum die Notwendigkeit einer strengen Regulierung des Glücksspiels bestehe. Skillz Inc. hat nun bis zum 7. Juli Zeit, um auf die Behauptungen zu reagieren.