Britische Spielerschutz-Organisation fordert 50 GBP-Limit auf Online-Wetten
In dieser Woche erfolgt die von Fußballfans herbeigesehnte Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Englands Premier League. Um Wettende besser zu schützen, fordert die Spielerschutz-Organisation Clean Up Gambling [Seite auf Englisch] die Einführung eines wöchentlichen Limits von 50 GBP auf Online-Wetten.
Nach dreimonatiger Pause erfolgt am kommenden Mittwoch in Englands höchster Liga der Wiederanpfiff. Neben der Freude über die Fortsetzung der Saison mischt sich jedoch die Sorge, dass Fans bei den Buchmachern zu hohe Summen auf die Partien setzen könnten.
Die Forderung: Höchstens 5 GBP je Wette
Um hohe Verluste zu verhindern und spielsuchtgefährdete Menschen zu schützen, fordert Clean Up Gambling von der Glücksspielbehörde die Deckelung der Höchsteinsätze bei Online-Wetten.
Nahezu zeitgleich zum Fußballbetrieb nehmen auch die britischen Buchmacher ihre Geschäfte wieder auf. So öffneten am 15. Juni in ganz England stationäre Wettshops erstmals wieder ihre Türen für Kunden. Allerdings müssen auch dort Richtlinien zur Sicherstellung von Abstands- und Hygienerichtlinien eingehalten werden.
Die Organisation stützt sich auf eine eigens durchgeführte Studie, der zufolge sich über zwei Drittel der Befragten für Obergrenzen aussprächen. So habe die Studie zu Tage gefördert, dass der Großteil der Teilnehmer ein Limit von 5 GBP je Wette und ein wöchentliches Maximum von 50 GBP befürworte.
Dazu erklärte Matt Zarb-Cousin, Sprecher von Clean Up Gambling:
Die öffentliche Meinung ist klar: Es sollte akzeptable Limits geben. Die Regierung sollte dies so schnell wie möglich prüfen, um unsere veralteten Glücksspielgesetze ins digitale Zeitalter zu überführen.
Eine Neuregelung sei aus seiner Sicht dringend nötig. Schätzungen zufolge dürften allein in der ersten Woche 280 Mio. GBP auf die Matches der Premier League gesetzt werden.
Auch Politiker verlangen Einschränkungen
Unterstützung erhält das Anliegen auch von Politikern. So betonten Mitglieder der überparteilichen All-Party Parliamentary Group on Gambling Harm (APPG), dass angesichts des bevorstehenden Saison-Neustarts Handlungsbedarf bestehe.
Medienbeobachter erwarten deshalb, dass die APPG noch in diesem Sommer eine Reihe weiterer Maßnahmen vorschlagen wird, um die Bevölkerung besser vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen.
Die Einführung von Wett-Limits könnte ein wichtiger Bestandteil dieser Empfehlungen werden. Zum Liga-Neustart werden die Engländer jedoch grenzenlos wetten dürfen.