Glücksspiel auf Alderney: Weniger Lizenznehmer und sinkende Einnahmen
Am Montag hat die Glücksspielkommission der Kanalinsel Alderney, die Alderney Gambling Control Commission (AGCC), ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht [Seite auf Englisch]. Aus diesem geht hervor, dass die Behörde im vergangenen Jahr deutlich weniger Lizenznehmer regulierte als in den Vorjahren.
So hielten 2019 insgesamt 33 Online-Glücksspielfirmen eine Lizenz der AGCC inne. Sechs von ihren erwarben dabei zum ersten Mal eine Glücksspiellizenz auf der Kanalinsel, darunter SG Digital (Gibraltar) Limited und IGT Malta Interactive Limited.
Im Jahr 2018 jedoch waren es noch insgesamt 53 durch die Kommission lizenzierte Unternehmen. Von diesen ließen viele ihre Glücksspiellizenzen auslaufen, ohne eine Erneuerung zu beantragen, darunter bekannte internationale Player wie Greentube, ElectraWorks und Nyx Digital Gaming.
Die Alderney Gambling Control Commission ist im Jahr 2000 gegründet worden, nachdem die Regierung der Insel das Online-Glücksspiel legalisierte. Die Kanalinsel, die unmittelbar der britischen Krone untersteht und lediglich 2020 Einwohner hat, gilt seither als unerwartetes Drehkreuz für Online-Glücksspiel. Für Unternehmen ist die Insel vor allem wegen der vergleichsweise niedrigen Steuerabgaben und der weniger restriktiven Glücksspiel-Gesetzgebung attraktiv.
Zu den potenziellen Gründen der verringerten Anzahl der Lizenznehmer äußert sich die Behörde nicht. Angesichts der sich wandelnden europäischen Glücksspielgesetzgebung, scheint jedoch denkbar, dass sich viele Unternehmen auf andere Märkte konzentrieren.
So war im Jahr 2019 der Andrang auf den frisch geöffneten schwedischen Glückspielmarkt sehr groß. Darüber hinaus dürfte sich auch die Aussicht auf Online-Glücksspiel-Lizenzen aus den Niederlanden und Deutschland, um die sich Glücksspielfirmen ab 2021 bewerben können, auf die Zukunftspläne vieler auswirken.
Schwierigkeiten nur temporär?
Entsprechend der verringerten Anzahl von Lizenznehmern fielen im Jahr 2019 auch die Geschäftszahlen der Alderney Gambling Control Commission vergleichsweise negativ aus.
So sanken die Gesamteinnahmen der Behörde um knapp 17 % von 5,51 Mio. GBP im Jahr 2018 auf 4,57 Mio. GBP im Jahr 2019 Allein in Form von Lizenzgebühren nahm die AGCC insgesamt 914.000 GBP weniger ein.
Im selben Zeitraum jedoch stiegen die Ausgaben der Behörde um zirka 4,53 %, was insbesondere steigenden Personalkosten, steigenden Preisen für Web Hosting, Mieten und technologischer Ausrüstung geschuldet ist.
Die AGCC blickt trotz der jüngsten Zahlen mit Zuversicht in die Zukunft. Vorsitzender Lord Faulkner of Worcester sagt:
Obwohl 2019 mit einigen Schwierigkeiten einherging, blicken wir nach vorn und nicht zurück und werden weiterhin unsere Rolle in der sich entwickelnden Industrie spielen. Wir sind zuversichtlich, dass die Rückschläge, die wir 2020 bisher erlebt haben, nur vorrübergehend sind und unsere Zukunft nicht definieren werden.
Ob Alderney für internationale Glücksspielunternehmen tatsächlich wieder mehr an Beliebtheit gewinnen wird, bleibt abzuwarten.