Corona in Las Vegas: Casinomogul Phil Ruffin im Forbes-Gespräch
Während die Casinobranche weltweit unter den Corona-bedingten Verlusten ächzt, zeigt sich Las Vegas-Urgestein Phil Ruffin (85) angesichts der Krise gelassen. Einem aktuellen Portrait des US-Wirtschaftsmagazins Forbes zufolge sieht der Betreiber der Traditionshäuser Circus Circus und Treasure Island sein Unternehmen wirtschaftlich so gut aufgestellt, dass es auch weitere 20 Jahre im Shutdown-Modus überleben könnte.
Staatliche Hilfe für unbezahlte Angestellte
Glücksspielmogul Phil Ruffin wünscht seinen Angestellten nur das Beste. Er hoffe, dass sie schnellstmöglich ihre Schecks in Höhe von 1.200 US-Dollar von der Regierung bekämen, so der Multimilliardär dem Magazin Forbes gegenüber (Seite auf Englisch). Der sogenannte Coronavirus Stimulus Check steht von der Krise betroffenen Amerikanern mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von unter 75.000 USD zu.
Sich selbst scheint der Unternehmer weniger in der Verantwortung zu sehen. 4.400 der 5.500 Angestellten seiner Casinohotels in Las Vegas befinden sich derzeit im unbezahlten Urlaub. Bei den übrigen handele es sich laut Forbes größtenteils um Arbeiter, die derzeit Renovierungsarbeiten durchführten.
Phil Ruffin gilt als einer der besten Freunde von US-Präsident Donald Trump. Eigenen Angaben zufolge hätten sich die Männer vor rund 30 Jahren bei einem nicht abgeschlossenen Immobiliengeschäft in Las Vegas kennengelernt. Schnell habe sich eine Freundschaft entwickelt.
Von den Journalisten auf die Lohnfortzahungen von Las Vegas-Schwergewichten wie Wynn Resorts, Las Vegas Sands und Red Rock Resorts, angesprochen, habe sich Ruffin auf das Beispiel der die Konkurrenzunternehmen MGM und Caesars berufen, die die Zahlungen ebenfalls eingestellt hätten.
Unerwähnt sei jedoch geblieben, dass beide Unternehmen eine zumindest zweiwöchige Lohnfortzahlung während der Schließung garantierten und Caesars seinen Angestellten die Möglichkeit gibt, sich angesammelte Überstunden auszahlen zu lassen.
Licht gegen Corona
Verantwortlich für die derzeitige Situation der Angestellten sei allein die Politik, die die Schließungen angeordnet habe, so Ruffin. Sie mithilfe staatlicher Darlehen weiterzubezahlen, komme für den auf ein Reinvermögen von 3,1 Milliarden USD geschätzten Unternehmer nicht in Frage:
Das ist nicht nur ein „Nein“, das ist ein „Verdammt nochmal, auf keinen Fall“. Ich will deren Geld nicht. Wenn Du das Geld nicht brauchst, nimm es nicht. Wir haben jede Menge Cash – ich könnte wahrscheinlich 20 Jahre durchhalten.
Nichtsdestotrotz hoffe auch Phil Ruffin auf eine zügige Rückkehr zur Normalität auf dem Strip. Auch über neue Sicherheitsmaßnahmen habe er sich bereits Gedanken gemacht.
So könne sich künftig jeder Gast an der Rezeption ein Handgerät mit ultra-violettem Licht ausleihen, welches, über Flächen geschwenkt, Viren abtöte. Reiche dies, zusammen mit weiteren Hygienemaßnahmen, nicht aus, setze er auf die Wirkung der Sonne im Kampf gegen die Keime. Und Sonne werde es in der Wüste von Nevada ja reichlich geben, so Ruffin.